Kurbeln, Körbe, Kessel

Im kleinen Islekdorf Euscheid fällt ein ehemaliger Bauernhof ins Auge: Bei Peter Schmitz entsteht in kleinen Schritten ein Museuem, das Aufmerksamkeit erregt. Bäuerliches Gerät und Holzgegenstände aller Art ziehen die Blicke auf sich.

 Ein Mann mit Sammlerleidenschaft und Spaß am Werkeln: Peter Schmitz aus Euscheid gestaltet seinen Hof zu einem kleinen landwirtschaftlichen Musuem. TV-Foto: Joachim Schröder

Ein Mann mit Sammlerleidenschaft und Spaß am Werkeln: Peter Schmitz aus Euscheid gestaltet seinen Hof zu einem kleinen landwirtschaftlichen Musuem. TV-Foto: Joachim Schröder

Euscheid. (js) "Doch, unser Dorf ist eschön geworden nach der Sanierung der Ortsstraße", sagt der Euscheider Peter Schmitz, der vor 77 Jahren hier geboren wurde. Er übernahm als Landwirt den elterlichen Betrieb, den "Mätheshof". Schmitz: "Mein Großvater hieß Matthias, so blieb der Name am Hof hängen". Bis 1993 dauerte die aktive Zeit des bäuerlichen Schaffens, zusammen mit Ehefrau Anna wurde gerackert und geschuftet. Doch dann war es Zeit aufzuhören.Der Hofraum geräumig, hinter dem langen Bauernhaus ein großer Garten mit Obstbäumen, Schuppen, Ställe, sogar ein altes "Häuschen mit Herz" ist noch erhalten. "Kutt, esch weisen ech dat mol", sagt Peter Schmitz und führt danach ins Bauernhaus. Vieles deutet noch auf die alte Zeit hin: Bilder, Selbstgebasteltes, niedrige Decken, alte Hausgegenstände. Draußen erwartet den Besucher eine Reihe von Pilzköpfen, von Peter Schmitz akribisch mit der Motorsäge geformt. Um den kleinen Garten im Vorhof des Hauses kein normaler Zaun, nein, hier grüßen verwachsene, bizarre Stöcke und Baumäste den Hofbesucher. Am Hofende ziehen landwirtschaftliche und hauswirtschaftliche Geräte aus alter Zeit die Blicke auf sich. Brotteigkörbe, früher "Kurbeln" genannt, Bienenkörbe, Steingut-Produkte wie "Musdöppen", Flachsgerätschaften, Sicheln, Wagenräder, Schneidebänke. Jedes Gerät spricht seine Sprache und erzählt aus früherer Zeit. "Ein bisschen Gartenarbeit, mit Hündin Senta spazierengehen und noch viel Holzarbeit - daraus besteht mein Unruhestand", so der 77-jährige Ex-Landwirt. Holz - das hat es ihm angetan. "Ich gehe viel durch die Wälder und halte Ausschau nach besonderen Stücken", erzählt Schmitz. Doch nicht nur das: Brennholz braucht er für kalte Eifel-Wintertage. Besondere Stücke verarbeitet Peter zuhause zu nutzvollen oder dekorativen Objekten. Sitzecken, eine Pilzgruppe, Blumenkübel, Tische und vieles mehr zieren die Hoflandschaft. Dazwischen Blumen, Figuren, Reliefs. Und überall Erinnerungen an früher. Peter Schmitz, ein kleiner "Museumsvater", der mit seinem Hobby ein wertvolles Stück Eifelkultur in seinem Dorf bewahrt.

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