Lernen im grünen Klassenzimmer

Weil es so schön war: Auch in diesem Jahr wurden die Waldjugendspiele wieder im Mehrener Gemeindewald "Radbüsch" ausgetragen. Mehr als 700 Schülerinnen und Schüler von 36 Klassen aus 20 Schulen machten mit und erfuhren dabei vieles über den Wald und seine Aufgabe.

 Die Kinder des St.-Matthias-Gymnasiums Gerolstein wußten bei Forstwirt Bernhard Thies genau Bescheid, wozu die einzelnen Werkzeuge und Dinge im Wald gebraucht werden und wie sie heißen. TV-Foto: Helmut Gassen

Die Kinder des St.-Matthias-Gymnasiums Gerolstein wußten bei Forstwirt Bernhard Thies genau Bescheid, wozu die einzelnen Werkzeuge und Dinge im Wald gebraucht werden und wie sie heißen. TV-Foto: Helmut Gassen

Mehren. Mehren ist jetzt das neue Zuhause der Waldjugendspiele des Forstamts Daun. "Wir haben hier eine ehrenamtliche Mannschaft, die Verkehrssituation ist besser als am Dauner Wehrbüsch, und wir kommen mit dem Waldparcours auch besser hier zurecht. Also, wir fühlen uns hier sehr wohl", sagt Karl-Ludwig Penzlin, Leiter des Forstamtes Daun. Sinne für Natur und Landschaft wecken

Zum 26. Mal fanden die Wald-Jugendspiele Rheinland-Pfalz statt, und die positive Resonanz der Jugendlichen hält an. Die Waldjugendspiele Rheinland-Pfalz werden gemeinsam von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Rheinland-Pfalz und den Landesforsten in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur angeboten. Sinn und Zweck der Spiele ist es, bei den jungen Menschen das Verständnis für Natur, Landschaft und Wald zu fördern und "den Wald einmal hautnah zu erleben". Denn das wichtige Thema Wald nur im Klassenzimmer zu behandeln, wäre falsch: Wald will erlebt sein. Teilnahmeberechtigt waren die 3. und 7. Klassen der Allgemeinbildenden Schulen des Landes, denn in diesen Klassen sieht der Lehrplan die Vermittlung des Themas "Wald" vor. Dementsprechend hatten sich die Klassen schon im Unterricht auf ihre Aufgaben für die Waldjugendspiele mal mehr oder weniger gut vorbereitet. "Wir haben das Thema seit einigen Wochen im Unterricht. Einige sind dabei, die sich für den Wald interessieren. Grundsätzlich erstaunt es aber, wie wenig die Kinder heute noch mit dem Wald in Berührung kommen", stellte Jörg Fratzer, Lehrer an der Regionalen Schule Manderscheid fest. Bei der größten Jugend-Umweltveranstaltung des Landes konnten die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen über den Lebensraum Wald sowie über Natur- und Umweltschutz auf zehn Stationen in spielerischer Form überprüfen. Dabei war Wissen ebenso gefragt wie Geschicklichkeit. Jede Klasse wurde von einem Patenförster, der die Aufgaben erläuterte, auf dem Rundgang begleitet. Bei den Aufgaben wurden die verschiedenen Facetten des Waldes, Lebensraum für Tiere und Pflanzen, die Forstwirtschaft, Erholung und Klimaschutz beleuchtet. Aber auch der Spaßfaktor und der Kontakt zu Waldtieren, allerdings in Form von Präparaten, kam nicht zu kurz. So wurde der Wald zum "grünen Klassenzimmer" und ein normaler Schultag zum Erlebnistag für rund 720 Schülerinnen und Schüler, die den Parcours mit zwei Kilometern Länge durchwanderten und an zehn Stationen Aufgaben lösen und Fragen beantworten mussten. Insgesamt gesehen ist der Wissenstand der Jugendlichen nicht schlecht, aber noch verbesserungswürdig. Revierförster Michael Hoppe staunte über eine Gymnasialklasse. "Die sind gut geschult, das muss man sagen. Da merkt man aber schon die Schule." Auch Forstwirt Bernhard Thies pflichtet dem bei. "Man muss sich wundern, dass sie so viel wissen. Da hat wohl mancher seinen Vater beim Holzmachen in den Wald begleitet."

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