Licht am Ende des Jahres

Das Prümer Gewerbe blickt insgesamt auf ein starkes Jahr zurück, während die Zufriedenheit in den Stadtteilen ein wenig ausfranst. Im Dezember wollen die Geschäfte und Gastronomen zum vierten verkaufsoffenen Sonntag einladen.

Prüm. Jahreshauptversammlung von "Prüm eifelstark - Stadtmarketing und Gewerbeverein": Der Rückblick fällt weit gehend erfreulich aus - auch dank des Deutschen Wandertags. Den haben Stadt, Verbandsgemeinde und Gewerbe perfekt genutzt, findet die Vorsitzende Christine Kausen: "Hier hat sich Prüm wirklich von seiner besten Seite gezeigt."Nicht zuletzt deshalb, "weil damals auch bis in die Abendstunden Einkaufen möglich war". Erfolgreiche Abendstunden lieferte auch die Prümer Kneipennacht (immer am 2. Oktober): Mehr als 3000 verkaufte Karten meldet die Vorsitzende, auch und vor allem an junge Leute.

Nicht ganz so "eifelstark" verlief hingegen der erste "Wellness-Tag": Obwohl von den Besuchern sehr positiv beurteilt, hätten es mehr Teilnehmer sein können. Dennoch: Selbst das Mainzer Gesundheits-Ministerium habe sich für das Programm interessiert. "Man sieht also", sagt Christine Kausen, "solche Ereignisse werfen ihre Schatten." Allerdings nicht in diesem Jahr: Für 2007 ist keine Neuauflage geplant.

Dafür wird es aber am 21. Oktober wieder den "Mantelsonntag" geben - erneut, weil ebenfalls erfolgreich, in Kombination mit dem Bauernmarkt am Konvikt. Und auch zwischen den Jahren kann man in Prüm sonntags einkaufen: Per Mehrheitsbeschluss sollen am 30. Dezember die Geschäfte öffnen, in Kombination mit der "Prümer Eisparty", die vor knapp sieben Monaten eine geglückte Premiere feierte. Begründung des Vorstands: Prüm habe bislang nur drei Einkaufs-Sonntage, erlaubt seien aber vier im Jahr. Außerdem seien zwischen Weihnachten und Neujahr viele Touristen oder Heimkehrer in der Stadt, sagt Christine Kausen. "Denen sollten wir einfach etwas besonderes bieten." Das Zusatzprogramm steht zwar noch nicht fest, "aber da wird uns bestimmt noch etwas Eisiges einfallen."

Vor allem die Innenstadt profitiert

Eher frostig reagieren die Geschäftsleute auf der Dausfelder Höhe auf die verkaufsoffenen Sonntage und Aktionen wie den gemeinsamen Weihnachtsschmuck: Das sei das alles "nicht so toll, wie es hier dargestellt wird", meint Elli Oehms. Profitierten würden nämlich vor allem die Betriebe in der Innenstadt, während sich in den Stadteilen deutlich weniger Besucher zeigten.

Das Problem ist nicht neu. Bekannt ist aber auch, dass ähnliche Kritik von den Betrieben (in Dausfeld und Niederprüm) kommt, die nicht zu den rund 120 Mitgliedern zählen, obwohl man sie gerne dabei hätte. "Wir haben es immer wieder versucht", sagt der stellvertretende Vorsitzende Norbert Baur. "Aber man hat uns immer wieder die Tür vor der Nase zugeschlagen."

Dass sich der Publikumsverkehr auf die Innenstadt konzentriere, weiß auch Baur, dessen Geschäft in der Hillstraße liegt. Aber es spreche ja nichts dagegen, dass sich die abgelegeneren Kollegen zusammentun und mit Extra-Aktionen auf sich aufmerksam machen.

Die Runde beschließt jedoch, sich dem Problem noch einmal zu widmen - und neue Ideen zur besseren Vermarktung der Stadtteile Dausfeld und Niederprüm zu entwickeln. Auch Bürgermeisterin Mathilde Weinandy hilft mit: "Ich gehe zusammen mit Frau Oehms in die Dausfelder Betriebe", verspricht sie. Im Gegenzug wünscht sie sich aber auch etwas von den Prümer Bürgern und Geschäftsleuten: Sie alle sollen die EVBK und ihre Ausstellungen im Jubiläumsjahr unterstützen - ohne Berührungsangst. Mathilde Weinandy: "Die Künstler sind in der Stadt - und die kann man auch anfassen!" Dazu passt die für November geplante Fortbildung für die Gewerbetreibenden. Thema: "Begeisterung und Motivation."

Hintergrund: Gewerbe und Zahlen
Berthold Thies hat auf der Jahreshauptversammlung den Kassenbericht vorgelegt. Sein Fazit: "Keine Überraschungen." Aber auch keine schlechten Zahlen: Einnahmen von rund 54 000 Euro, vor allem aus Mitgliedsbeiträgen, stehen Ausgaben von etwa 41 000 Euro gegenüber. Davon werden vor allem die Marketing-Aktionen für die "Prümer Jahreszeiten" finanziert. Thies: "Wir sind uns bewusst, dass wir da Ihr Geld verwalten, und das soll sinnvoll eingesetzt werden." Auf Empfehlung von Kassenprüfer Mario Mereien wurde dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt.

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