Locker über die Ziellinie - Bilanz zur Prümer Grenzlandschau

Prüm · Die Grenzlandschau ist gelaufen - und zwar gut: Am Ende stehen 20 150 verkaufte Karten und viele frohe Aussteller und Besucher.

 Kleine Piloten auf großen Geräten: typisch GLS. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Kleine Piloten auf großen Geräten: typisch GLS. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Foto: (e_pruem )

"So viel kann ich schon verraten: In zwei Jahren sind wir wieder dabei", sagt Detlef Noetzel von den Schönecker Puk-Werken am letzten Tag der Grenzlandschau (GLS). Klingt nach einer gelungenen Premiere für das Unternehmen, das unter anderem Kabeltragsysteme und Unterkonstruktionen für Photovoltaikanlagen baut. Noetzel freut sich nicht zuletzt über die vielen jungen Besucher, die sich am großen, schicken Stand der Firma in den vergangenen fünf Tagen vorgestellt haben.
Die GLS ist gelaufen. Und am Tag nach dem Finale atmen die Verantwortlichen in der Stadt durch: 20 150 verkaufte Eintritte haben sie gezählt - plus 980 Schüler und 470 Ehrengäste, die auf Einladung der Stadt zur Messe kamen. Am finalen Dienstag tummelten sich noch einmal 2900 Besucher auf der Ausstellung. Das heißt: Ziel erreicht. Rechnet man alle zusammen, kamen sogar 21 600 Menschen auf die GLS, das sind 1100 mehr als vor zwei Jahren.
Man hört viel Gutes am Ende der Prümer Messe: Etwa von Kathryn Liesenfeld vom Schuhhaus Gottlieb. Sie freut sich über die Resonanz auf den erstmals präsentierten gemeinsamen Stand des Prümer Gewerbes. Am Sonntag zeigte sie dort Schuhe und Accessoires und stattete auch die Models bei der Modenschau am Montag damit aus. Zum Konzept gehörte auch der tägliche Wechsel, sodass viele Prümer Betriebe mitmachen konnten: "Der Stand kam echt gut an", sagt Christine Kausen, die Vorsitzende des Gewerbevereins.
Und noch eine GLS-Premiere: Die Prümer Fleischerei Tix, traditionell draußen mit Imbisswagen vertreten, zeigt drinnen in Zelt 3 eine neue Produktlinie - "Tix und fertig" lautet der perfekt passende Name für die Produkte von der Gulaschsuppe bis zur Rinderroulade. "Die braucht man nur aufzuwärmen", sagt Mitarbeiterin Karin Dringen. Der Clou: Alles aus eigener Herstellung - "ohne Konservierungsstoffe, ohne Geschmacksverstärker, kein Glutamat". Das Interesse der GLS-Besucher? Top, sagt Karin Dringen: "Wir sind total überrascht, wie positiv das angenommen wird." Alois Kirchen, Winzer aus Ober-emmel, ist seit vielen Jahren bei der GLS dabei. Auch dieses Mal ist er mit dem Betrieb sehr zufrieden. Probleme gibt es eher an anderer Stelle: Durch den Frost der vergangenen Tage, der auch seinen Reben geschadet hat. Bei den jüngeren befürchtet er einen Ausfall von 20 bis 30 Prozent. Doch endgültig sagen könne er das erst in drei bis vier Wochen. "Solange müssen wir die Nerven bewahren."
Ein Klassiker auf der GLS: Die Autohändler. Und nicht nur die beiden Stände von Tesla, seit der Übernahme des Prümer Grohmann-Werks großes Gesprächsthema, sind umlagert: Matthias Philippe am großen Stand des Opel-Autohauses Bohnen im Freigelände zeigt sich zufrieden: Es sei richtig gewesen, mit so vielen Autos (mit dem Ampera hat der Hersteller auch einen Elektrowagen im Angebot) zur Schau zu kommen, "wenn es auch mehr Aufwand bedeutet. Aber es hat sich gelohnt."
Auch für die Schirmherren: "Schon klasse, was so ein Städtchen auf die Beine stellen kann", sagt Michael Simonis, Vorstand der Volksbank Eifel, am Dienstag. Da schaut er gerade zufrieden in die Markthalle, wo die vielen älteren Besucher des Finaltags ihren Spaß haben. Gemeinsam mit den Raiffeisenbanken hatten die Genossenschaftler ihren Seniorkunden den Eintritt spendiert und der Stadt 1000 Eintritte mehr beschafft.
Aufwand: Den haben die meisten Aussteller betrieben. Immer wieder hört man, wie hoch die Qualität ihrer Stände gewesen sei. Zusammengezimmerte Büdchen sieht man nicht mehr. Sie legen sich ins Zeug, und die Besucher danken es ihnen.
Apropos danken: "Das war wirklich eine sehr gelungene GLS", sagt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy. "Ich kann mich nur bedanken - bei allen Ausstellern, aber auch bei allen, die bei der Organisation und der Gestaltung mitgeholfen haben. Und natürlich bei den Besuchern."
Besonders erfreulich: das gute Klima, das zwischen allen Beteiligten geherrscht habe. "Und wenn alle so positiv mitstreiten, dann ist das schon ganz toll."
Am Tag nach dem Finale ist Ausstellungsleiter Georg Sternitzke - es war seine bisher 13. GLS - noch einmal auf dem Gelände: Der Abbau läuft. "Das war eine der besten Grenzlandschauen, die wir je hatten", sagt er. Warum? Weil er nur Positives höre von den Ausstellern. "Das hab ich eigentlich so noch nicht erlebt. Wir sollten uns einfach darüber freuen."KommentarMeinung

Stabile Größe
Die Grenzlandschau steht auch 50 Jahre nach ihren bescheidenen Anfängen da wie eine Eins. Sie zieht fast 200 starke Aussteller, lockt Zigtausende Besucher, bietet viele tolle Begegnungen und Gespräche - und fußt stabil auf der Arbeit eines erfahrenen Organisationsteams, in dem sich jeder auf den anderen sorglos verlassen kann. Saubere Leistung von allen. Auf die nächsten 50. f.linden@volksfreund.de

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