Margret Kribs und der "krippale Infekt"

ARZFELD. Kirchen ohne Krippen? Das gibt es in der Eifel nicht. Selbst kleinste Dorfkapellen haben eine, größere Gotteshäuser warten mit zum Teil schönen Landschaftskrippen auf. In Arzfeld kümmert sich Margret Kribs um die Kirchenkrippe.

 Zum zehnten Mal baute die Küsterin Margret Kribs die große Kirchenkrippe mit einigen Helfern auf. TV-Foto: Joachim Schröder

Zum zehnten Mal baute die Küsterin Margret Kribs die große Kirchenkrippe mit einigen Helfern auf. TV-Foto: Joachim Schröder

Die besondere Gestaltung der Krippenlandschaft hat in vielen Gemeinden eine alte Tradition, der Aufbau wird über Jahre von derselben Person vorgenommen und sogar "weitervererbt". Viele Krippen werden so in liebevoller und langwieriger Arbeit aufgebaut und geschmückt. In der Arzfelder Pfarrkirche leistet seit zehn Jahren Margret Kribs diesen Gemeindedienst. "Am Montag begann die Arbeit mit dem Zusammentragen des Materials, insgesamt habe ich rund 25 Stunden Arbeit investiert", sagt sie. Die 64-jährige Dame versieht seit rund zehn Jahren den Küsterdienst in der Pfarrkirche Maria Magdalena. "Seit dem Tod meines Mannes, der zuvor Küster war, übernehme ich auch die Aufgabe des Krippenbaus", erzählt Margret Kribs. Soeben ist sie fertig geworden mit dem Gesamtwerk. "Es fehlen noch ein paar Kleinigkeiten", verrät sie und verweist auf den Wasserlauf. Stolze 24 Quadratmeter füllen einen Seitenraum, unmittelbar neben dem Chor. "Ich nehme ausschließlich Naturmaterialien wie Wurzeln, Moos, Steine, Rinde und Holzteile", sagt Kribs. Unschwer zu erkennen: duftendes, noch taufrisches Moos bedeckt die Unterlage, führt den Berg hinauf - jenseits des Wassers, wo man den Islek auf seiner höchsten Erhebung vermuten könnte. Mittendrin die Arzfelder Pfarrkirche en miniature, ein gewölbter Landschaftsbogen im Hintergrund und - der Eifelhimmel. Gekrönt wird die Szenerie von einem "Kampanile", dessen Glocke sogar schlägt. Das Modell wechselt alljährlich: "Ich habe keinen festen Plan, die Krippe entsteht so, wie es die Einfälle mit sich bringen", sagt Margret Kribs. Im Vordergrund das bildschöne Krippenhaus, von der Baumeisterin selbst gefertigt. "Ich bin im Verband der Krippenfreunde in Losheim tätig, dort habe ich das Modell gebaut", erzählt die Küsterin. Seit Montag dieser Woche ist sie zu Gange - natürlich helfen ein paar fleißige Hände mit, den Unterbau zu schaffen, die seitlich begrenzenden Tannenbäume einzuschlagen und Transportdienste zu verrichten. "Das Moos habe ich selbst gesucht, es schafft für eine Landschaftskrippe die richtige Atmosphäre". Nun bleibt die Kirchenkrippe stehen bis Maria Lichtmess am 2. Februar, wenn längst der Karneval eingeläutet ist. "Aber das ist so Tradition". Einheimische und Touristen kommen eigens in das Gotteshaus. "Besonders Holländer schauen vorbei, aber auch Leute aus der Region". Jeder Besucher kann ein Krippenopfer hinterlassen - für das Kinderhilfswerk. "200 Euro waren es im Durchschnitt in den letzten zehn Jahren", erzählt Margret Kribs. Der Lohn für das Opfer: Die Kirchenglocken von St. Maria Magdalena beginnen zu läuten und sagen ein Danke.

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