Mehr als nur Fassade

PRÜM. Gut ein Jahr nach Beginn der Arbeiten ist die Sanierung des Prümer Behördenhauses (der TV berichtete) einen großen Schritt weiter gekommen: Der Hauptbau ist nahezu fertig, nun folgt das Nebengebäude mit den Kreis-Außenbüros.

Vorsichtiges Aufatmen im Behördenhaus: "Es geht dem Ende entgegen", sagt Gerrit Rauen, seit März Geschäftsleiter und Nachfolger von Norbert Haas, der sich wohnortnäher nach Daun hat versetzen lassen. Nach gut einem Jahr, sagt Rauen, seien "die wesentlichen Arbeiten" am Hauptgebäude mit dem Prümer Amtsgericht und dem Katasteramt fast abgeschlossen. Noch fehlt die behindertengerechte Rampe am Haupteingang, aber in absehbarer Zeit sollte auch die eingebaut sein. Rauen: "Dann sind wir rundum barrierefrei zugänglich." Zinkblechfassade, Isolierfenster, verbesserte Dämmung, feuerhemmende Türen, neue Zugangskontrolle, barrierefreie Sanitärräume und weitere Arbeiten: Das meiste ist erledigt, nicht alles verlief dabei so glatt wie gewünscht: Ausschreibungsformalitäten forderten die Geduld der Bauherren ebenso heraus wie manche bauliche oder technische Überraschung. So habe der neue Aufzug erst in der vorigen Woche in Betrieb genommen werden können, berichtet der 38-jährige Geschäftsleiter. Alles in allem aber seien das vorwiegend "ganz normale Dinge" gewesen, sagt Rauen, "so wie sie jeder Häuslebauer erlebt". Die neue Fassade ist bereits seit längerer Zeit angebracht. Sie ersetzt den alten, nach mehr als 30 Jahren stark verwitterten spanischen Schiefer, der im wenig mediterranen Eifelklima stark gelitten hatte. Verzögerungen hin, Formalitäten her - viel lieber berichtet Gerrit Rauen von den positiven Erfahrungen während der Bauzeit: "Wir haben zum Beispiel gemerkt, dass seitens der baubetreuenden Behörde jederzeit auf unsere Wünsche eingegangen wurde. Das ist nicht selbstverständlich, und das zeigt doch Flexibilität." Die Behörde, das ist der Trierer Landesbetrieb Liegenschaften und Baubetreuung. Die Wünsche der Nutzer - das war zum Beispiel die Wahl des Fußboden-Materials im Eingangsbereich oder im Gerichtssaal, der mit einem ganz unbürokratisch kräftigen Blau versehen werden durfte. Außerdem gönnte man den Prümern eine neue Sprechanlage für die Richter und eine elektronische Anzeige über dem Eingang in den Sitzungssaal. "Die gab's vorher nicht", sagt Rauen.Gespart wird bereits jetzt

Das neue Blau im Behördenhaus wird sich auch an anderen Stellen wiederfinden: "Es ging uns einfach um ein bisschen mehr Farbe", sagt Rauen. "Damit das auch für die Leute, die hier reinkommen, etwas freundlicher ist." Ganz im grünen Bereich sind indessen die Kosten gelandet: "Insgesamt sind zwei Millionen Euro für alles veranschlagt", sagt Rauen. Einige Arbeiten seien günstiger ausgefallen als geplant, andere etwas teurer geworden - "aber summa summarum sind wir absolut im Soll." Und durch die neuen Isolier-Fenster oder die bessere Dämmung, sagt Gerrit Rauen, "sparen wir bereits jetzt Kosten". Nun geht es in die nächste Runde: Das Nebengebäude mit den Kreis-Außenstellen (Landwirtschaft, KFZ-Zulassung, Gesundheits- und Veterinäramt) ist bereits eingerüstet, die Arbeiten an der Fassade haben dort bereits begonnen.

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