Meisterstück des Krippenbauers

Der Prümer Jörg Hansen hat die Kippenbauschule in Innsbruck beendet und darf sich seitdem Krippenbaumeister nennen. Sein Meisterstück zierte auch das TV-Service-Center in Prüm.

 Krippenbaumeister Jörg Hansen mit Plakette, Urkunde und seinem Meisterstück, das im TV-Servicecenter Prüm ausgestellt war. TV-Foto: Marcus Hormes

Krippenbaumeister Jörg Hansen mit Plakette, Urkunde und seinem Meisterstück, das im TV-Servicecenter Prüm ausgestellt war. TV-Foto: Marcus Hormes

Prüm. Der 55-jährige Jörg Hansen baut seit acht Jahren Krippen. Seine erste Krippe stellte er für seine Enkeltochter her, daraus entwickelte sich ein neues Hobby. Er trat dem Verband der Krippenfreunde Belgiens bei. Dieser Verband bietet Krippenbau-Kurse an. Für jeden dieser Kurse wird ein Krippenbaumeister benötigt, doch eben solche Seminarleiter mit der entsprechenden Qualifikation fehlten dem Verband noch.Deshalb erklärte Jörg Hansen sich dazu bereit, den Meistertitel zu erlangen. Dazu "pilgerte" er über einen Zeitraum von vier Jahren hinweg jährlich eine Woche nach Innsbruck. Zum Abschluss stellte er als Meisterstück eine heimatliche Krippe her — die Aufgabe war ihm per Los zugeteilt worden. Jörg Hansen steht der Entwicklung des Krippenbaus in der Eifel positiv gegenüber, obgleich das Handwerk im Alpenraum einen größeren Stellenwert einnimmt. Die immer größe Teilnehmerzahl bei den Kursen löst bei den Krippenbauern selbst Zufriedenheit aus, denn es zeigt einerseits das Interesse an der Arbeit, aber andererseits auch, "dass wir als Krippenbaumeister alles richtig gemacht haben". Hansen selbst beginnt alljährlich im März damit, Krippen zu bauen. Die Anfertigung bedarf pro Krippe zwischen 35 und 50 Stunden intensiver Arbeit. Jedes Jahr baut er vier bis fünf Krippen. Dabei ist er jedoch sehr selbstkritisch. Am Wichtigsten ist ihm die Dominanz der Krippe mit der heiligen Familie. Das Werk muss so beleuchtet sein, dass eine symbolische Wärme ausgestrahlt wird — dazu dienen gelbe und rötliche Farben. Blaues Licht im Hintergrund dient als Kontrast und steht für die Kälte in der Umgebung. Zudem müssen die Gesichter der Personen immer zu erkennen sein.Sogar der Urlaub liefert Inspiration

"Die Krippen müssen mir selbst gefallen, sonst werden sie wieder abgerissen und neu gemacht", betont der Krippenbaumeister. Nach Weihnachten gönnt sich Jörg Hansen eine Ruhepause, um neue Ideen zu sammeln.Als wichtige Voraussetzung zum Bau der Krippen gibt Hansen die Natur an. "Die Natur ist das größte Lager, das wir haben. Daraus holen wir viele Dinge." Er legt Wert darauf, natürliche Produkte und keine künstlichen für seine Krippen zu nutzen. Überhaupt stellt er seine Werke zum größten Teil aus Abfallprodukten her oder fertigt Details aus bereits bestehenden Produkten an. Dabei hält er seine Augen sogar im Urlaub offen für neue Produkte. So entdeckte er beispielsweise auf Kreta besondere Astzweige, die einige seiner Krippen heute zieren. Hansen: "Unser Ziel ist es, dass jedes Haus eine Krippe besitzt. Wir hoffen, dass unser Handwerk hier in der Eifel sich dem Stellenwert im alpenländischen Raum annähert."

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