Prüm/Brüssel. (cus) Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) organisierte die Teilnahme an einem Milcherzeuger-Kongress in Brüssel. Auf Einladung des Dachverbands "European Milk Board" (EMB) diskutierten dort mehr als 4500 Landwirte mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft. 200 der 300 rheinland-pfälzischen Teilnehmer stammten aus der Eifel. Mit drei Reisebussen und etlichen Privatwagen ging es am Mittwochmorgen Richtung Belgien. Als Vertreter der EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer-Boel sprach Lars Hoelgaard, stellvertretender Direktor der Generaldirektion Landwirtschaft. Er übte Kritik an den Forderungen der Bauern. Viel Beifall gab es hingegen für Friedrich Wilhelm Graefe zu Bahringdorf, Vize-Vorsitzender im Agrar-Ausschuss des EU-Parlaments.Mit großer Mehrheit beschlossenen die EMB-Mitglieder eine Resolution. Ihre Forderungen:Erhalt einer flächendeckenden Milchproduktion in EuropaDeckung der Produktionskosten in Europa über die Milchpreise inklusive einer fairen Entlohnung der Arbeitskräfteflexible Mengensteuerung, die das Angebot an der Nachfrage orientiert und in der Hand der Milcherzeuger liegtwirksamer Außenschutz, der Dumping verhindert.Nur mit diesen Voraussetzungen sei es möglich, die Bürger in Europa mit hochwertigen Milchprodukten dauerhaft und sicher zu versorgen und diese umweltgerecht und nachhaltig zu produzieren."Sollten sich die Molkereien weigern, sich in Zusammenarbeit mit uns für verbesserte Rahmenbedingungen einzusetzen und voll kostendeckende Milchpreise zu bezahlen, droht die Einstellung der Milchanlieferung", schließt die Resolution."Mit dem Kongress in Brüssel ist uns Milcherzeugern im EMB der Durchbruch auf europäischer Ebene gelungen", sagte BDM-Landesvorsitzender Oliver Grommes aus Auw bei Prüm am Donnerstag im TV-Gespräch. "Wir haben gezeigt, dass wir in Europa breit aufgestellt sind, und werden den eingeschlagenen Weg weitergehen."