Mit Draisinen durchs Hohe Venn

Die Interessengemeinschaft (IG) Westeifelbahn hat auf einem Gleisabschnitt bei Sourbrodt eine Draisinenfahrt ermöglicht. Unterdessen hat sich der Vorstand von "Prüm eifelstark — Stadtmarketing und Gewerbeverein" für den Bau eines Radwegs ausgesprochen.

Prüm/Gerolstein/Kalterherberg. Rund 40 Teilnehmer eines Busausflugs der IG Westeifelbahn schauten sich zunächst den ehemaligen Bahnhof von Büllingen (Belgien) an. Eine solche "Schotterwüste" wolle die IG auf der Strecke Prüm-Gerolstein verhindern und die Region stattdessen touristisch bereichern, sagte Vorsitzender Andreas Kurth. Dieses Ziel sei sowohl bei einer Draisinenbahn als auch bei einem Schienenbus-Verkehr erfüllt.Zur Vorstellung der weniger bekannten von beiden Optionen diente der Ausflug. So fuhr die Gruppe mit Fahrrad-Draisinen sieben Kilometer von Kalterherberg nach Sourbrodt. Die Teilnehmer hatten viel Spaß und gewannen durchweg positive Eindrücke. "Der Reiz ist gerade, dass man mit Draisinen auch einen ganzen Tag verbringen kann", betont Kurth. Zwischendurch anhalten, spazieren gehen, von der Endstation mit dem im Preis inbegriffenen Bus zurückfahren: So könnte es nach Ansicht Kurths zwischen Prüm und Gerolstein laufen. Alternativ biete der Schienenbus eine wetterunabhängige Attraktion für alle Altersgruppen.Die rund 50 Mitglieder starke IG begrüßt die Idee eines Radwegebaus, für den jedoch nicht ausgerechnet die Bahntrasse geopfert werden müsse. Zuletzt waren Stimmen laut geworden, die vorhandenen Wirtschaftswege einzubeziehen, um die Bahntrasse erhalten zu können und Kosten beim Radwegebau zu sparen (der TV berichtete). Zur IG Westeifelbahn gehören rund 50 Mitglieder. Im Herbst hatten rund 30 Aktive den Freischnitt der Strecke ehrenamtlich unterstützt.Ausschilderung durch Prüm soll Stadt beleben

Derweil gibt "Prüm eifelstark" nach einer Diskussion im Vorstand den zuständigen Gremien die Empfehlung, zwischen Prüm und Gerolstein einen Radweg zu bauen. "Ein Radweg kann das ganze Jahr über von jedem kostenlos genutzt werden", stellt Vereinsvorsitzende Christine Kausen fest. Neben Touristen komme ein Radweg auch Einheimischen eher entgegen, die nicht ständig mit Draisinen oder Schienenbussen fahren würden, ergänzt Kausens Stellvertreter Norbert Baur. Der Radweg müsse künftig unbedingt vom Parkplatz am ehemaligen Bahnübergang Wenzelbach durch Prüm ausgeschildert werden, um so die Stadt zu beleben.Einer Draisinenbahn gibt der Verein keine Chance. Um den Vorschlag Radweg plus Bahnverkehr beurteilen zu können, müssten erst Fakten auf dem Tisch liegen. Kausen: "Ein langfristiger Erfolg des Schienen-Verkehrs ist fraglich — im Gegensatz zu rege genutzten Radwegen in der Region."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort