Gastronomie Mit Onkel Pitt kam alles in Tritt

Üttfeld-Binscheid · Man kann es sich nur schwer vorstellen, aber das Haus Mannertal hält sich im kleinen Islekdorf Binscheid seit 150 Jahren. Und wird in der fünften Generation geführt von Alexandra Weyres. Die so ziemlich alles umgekrempelt und damit ebenfalls Erfolg hat.

Tolles Jubiläum in Binscheid: 150 Jahre Haus Mannertal
Foto: (e_pruem )

Üttfeld-Binscheid. Die Ortsgemeinde Üttfeld im Islek hat aktuell etwa 420 Einwohner. Und vier Ortsteile. Einer davon: Binscheid. Ein wirklich kleines Dorf. Etwa 100 Menschen leben dort. Und mittendrin im Eifeler Beinah-Nirgendwo steht das Haus Mannertal. Ein Gasthaus, seit 150 Jahren, und genau so lange im Besitz ein und derselben Familie.
Chefin ist seit 15 Jahren Alexandra Weyres, die mit Ambition kocht und nicht gerade die "Schnitzel darf nur acht Euro kosten, muss aber über den Tellerrand drüberlappen"-Fraktion damit bedient. Und doch läuft der Laden, obwohl das anfangs noch von manchen als unerhört empfunden wurde, was das junge Ding da machte. Wie bei den beiden Besucherinnen, die nach dem Umbau vor elf Jahren bestürzt aufstöhnten, alles "greulich" fanden und nie wiederkehrten.
Die noch ein paar Wochen lang 43-jährige Alexandra Weyres, Köchin, Küchenmeisterin (1996 die Jüngste in Rheinland-Pfalz, mit Bestnote) und "Mutter von zwei tollen Kindern" kann heute darüber lachen. Denn sie hat sich mit ihren Vorstellungen durchgesetzt: "Ich weiß nicht, ob ich naiv, mutig oder dumm war", sagt sie. Ja, manche Gäste seien verloren gegangen, man kann eben nicht jedem Zander mit Blutwurst auftischen. "Aber man muss einfach die Zähne zusammenbeißen und konsequent seinen ,Stiwwel' machen." Nur dann haue das hin. Wenn sie sich selbst genau so gut fühle wie der Gast.
Das sprach sich dann herum. Und gerade in den vergangenen Jahren sei noch einmal ein richtiger Schub ins Geschäft gekommen. Auch von jenseits der Grenze: Sehr viele Gäste kommen aus Belgien und Luxemburg. Die anderen? Vor allem aus den größeren Eifelorten, Prüm, Bitburg - und aus dem Moselraum. Und natürlich aus der Gemeinde.