Mit den Bürgern für die Bürger

Aushängeschild und Visitenkarte der Gemeinde soll es werden, dazu Standort der Feuerwehr und Mittelpunkt des Dorflebens: Die Weinsheimer Bürger waren eingeladen, sich über ihr neu geplantes Gemeinde- und Feuerwehrgerätehauses zu informieren, Anregungen zu geben oder zu kritisieren.

Weinsheim. Die Resonanz auf die Bürgerversammlung in Weinsheim war groß. "Jede realistische Anregung oder Meinungsäußerung wird notiert", erklärte Ortsbürgermeister Peter Meyer. "Es ist noch vieles offen." Vier Entwurfsvarianten für das Gemeindezentrum hatte das Planungsbüro Lenz & Partner aus Winterspelt erarbeitet. Eine davon favorisiert der Ortsgemeinderat und stellte sie zur Diskussion.Architektin Rosemarie Bitzigeio moderierte, informierte und beantwortete Fragen. Entstehen soll der Neubau auf der großen Freifläche vor der Kirche. Das äußere Erscheinungsbild — laut Planungsentwurf "der dörflichen Architektursprache angepasst" — fand allgemeine Zustimmung. Weniger angetan dagegen waren die Versammlungsteilnehmer von den auf 1,5 Millionen Euro geschätzten Baukosten inklusive 240 000 Euro Mehrwertsteuer. Die Kosten teilen sich die Ortsgemeinde sowie die Verbandsgemeinde als Träger der Feuerwehr. Vom Land werden Zuschüsse erhofft."Ohne Eigenleistungen geht es nicht", betonte Peter Meyer. Konkrete Zahlen zu nennen oder alles verbindlich zu beantworten und zu beschließen, sei in dieser frühen Planungsphase nicht möglich, gaben Meyer und Rosemarie Bitzigeio zu bedenken. Es gehe vorrangig darum, die Bürger zu informieren und gemeinsam mit ihnen zu planen. Der Entwurf zeige einen "kompakten Baukörper, der die benötigten Funktionen von Gemeinde und Feuerwehr unter einem Dach zusammenschließt", sagte die Architektin. Kosten sparend würden Räume zum Teil gemeinsam genutzt.Bedenken wegen enger Wegstrecke

 Etliche Weinsheimer nutzten die Gelegenheit, sich den Entwurf für das Neubauprojekt anzuschauen. TV-Foto: Elmar Kanz

Etliche Weinsheimer nutzten die Gelegenheit, sich den Entwurf für das Neubauprojekt anzuschauen. TV-Foto: Elmar Kanz

Schwer wiegende Kritik am Gesamtkonzept gab es nicht. Allerdings wurde lange und kontrovers — überwiegend von Anliegern — über die enge Wegstrecke diskutiert, die die Feuerwehrfahrzeuge bis zur Einmündung in die Dorfstraße zurückzulegen haben. Die bei den Einsätzen gefahrene Geschwindigkeit sei gefährlich, vor allem für Kinder, und könne zu Zusammenstößen mit anderen Verkehrsteilnehmern führen, hieß es. Haupt-Änderungsvorschläge waren, die Garagentore giebelseitig anzubringen, den ganzen Komplex um 20 Grad zu drehen oder gar völlig andersherum zu bauen.Gefragt wurde auch: "Muss die Feuerwehr überhaupt beim Gemeindehaus stationiert sein? Wäre ein Standort außerhalb nicht problemlösend und praktischer?" Letzteres sahen die Versammelten mehrheitlich anders: Anlieger, die etwas beanstanden, gebe es bei jedem Standort."Die Bedenken in Sachen Feuerwehrfahrzeuge werden sorgfältig geprüft", versicherte der Ortsbürgermeister, erteilte jedoch der Forderung nach einem separaten Feuerwehrstandort eine klare Absage. Die Beschlussfassung sei eindeutig gewesen: "Alles zusammen oder gar nicht." EXTRA Raumaufteilung des Gebäudes: Auf einer Gesamtfläche von 766 Quadratmetern befinden sich im Kellergeschoss ein Jugendraum, im Erdgeschoss die Fahrzeughalle mit Lagerfläche und ein 182 Quadratmeter großer Saal mit Bühne, der bis zu 140 Menschen Platz bietet. Foyer und Theke verbinden den Saal mit dem Kerngebäude, wo Toiletten, Garderobe und Küche angeordnet sind. Im Obergeschoss liegen ein Gymnastik-, ein Gruppen- und ein Schulungsraum der Feuerwehr. (ka)

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