Muskeltraining hilft bei Osteoporose

PRÜM. (red) Rund ein Viertel der Menschen über 50 Jahre leiden an Knochenschwund (Osteoporose). Durch die individuelle Lebensweise lässt sich das Risiko einer Erkrankung beeinflussen. Das war die zentrale Botschaft einer Informationsveranstaltung des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Eifel gemeinsam mit der Milchwirtschaftlichen Arbeitsgemeinschaft (Milag).

In jungen Jahren überwiegt der Knochenaufbau, spätestens ab dem 30. Lebensjahr wird dann mehr Knochenmasse abgebaut als aufgebaut. Die Anfänge der Osteoporose verlaufen oft unbemerkt. Gravierend sind jedoch die späteren Folgen. Chronische Schmerzen und häufige Knochenbrüche können die Lebensqualität der Betroffenen immens beeinträchtigen. Im ersten Beitrag des Abends "Diagnostik und Therapie der Osteoporose" erläuterte der Referent, Dr. Martin Schulz, die Vorgänge, die sich hierbei im Körper abspielen. Schulz sagte ganz klar, dass Osteoporose heilbar sei, der Heilungsprozess jedoch sehr lange dauert und auch nur dann Erfolg habe, wenn der Patient hohe Disziplin zeige. Der Erkrankte muss in Bewegung bleiben. Hier gibt es einfache orthopädische Hilfen, die ihn unterstützen, wenn die Schmerzen überhand nehmen. Zugleich ist Muskeltraining sehr wichtig, denn ein starker Muskel kann auch den Knochen stärken. Das war das Stichwort für Heinrich Messerich, Physiotherapeut aus Prüm. Wenn Muskelkraft und koordinative Fähigkeiten gezielt geschult werden, werden Wirbelsäule und Gelenke optimal von den Muskeln stabilisiert. Dehnung der Muskeln und Ausdauertraining sind weitere, ergänzende Faktoren. Die Gelenke werden entlastet, die Körperhaltung verbessert und Muskelverspannungen gemildert. Denn ein großer Teil der Schmerzen bei Osteoporose wird durch Verspannungen verursacht. In ihrem Vortrag "Essen und Trinken für starke Knochen" erläuterte Irmgard Lütticken vom DLR Eifel die Maßnahmen aus Sicht der Ernährungswissenschaft. Kalzium spielt eine herausragende Rolle im Knochenstoffwechsel. Das gilt für Menschen aller Altersstufen, insbesondere auch für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, da bei ihnen Knochen aufgebaut wird. Die Empfehlung lautet: Drei Portionen Milch, Milchprodukte und Käse am Tag essen. Diese Lebensmittel sind unsere wichtigsten Kalziumquellen. Dreimal täglich Milch oder Käse decken bereits mehr als die Hälfte des Kalziumbedarfs. Die Umsetzung ist einfach: zum Frühstück ein Müsli mit Joghurt, als Zwischenmahlzeit ein Vollkornbrot mit einer Scheibe Leerdamer und abends ein Stück Gouda zum Brot. Weitere Quellen sind kalziumreiches Mineralwasser und bestimmte Gemüse- und Obstsorten wie Spinat, Mangold, Lauch, Kohlgemüse, Apfelsinen oder Brombeeren. Wichtig für den Kalziumstoffwechsel ist Vitamin D. Es ist in Ei, Butter, Margarine oder fettreichen Fischen enthalten, kann aber auch unter Einwirkung von Sonnenlicht in der Haut gebildet werden. "Bewegen Sie sich jeden Tag 30 Minuten bei Tageslicht im Freien, dann bildet der Körper genug Vitamin D. Und die Bewegung unterstützt den Knochenaufbau zusätzlich", motivierte Irmgard Lütticken die Zuhörer. Genuss mit Milch & Co. hieß es zum Abschluss der Veranstaltung. Ingrid Meyers und Helga Wirtz, Milchbotschafterinnen der Milag, zeigten, was man alles mit Milch machen kann. Ob Lauchsalat mit Joghurtmarinade, Kartoffelsuppe mit Haselnussöl und Schinken, Hirseauflauf oder Kirsch-Quark-Becher - die Kostproben sprachen für sich. Infos unter www.ernaehrungsberatung.rlp.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort