Nabu lässt die Katze aus dem Sack

Europäische Wildkatzen werden immer wieder von Menschen eingefangen und mit nach Hause genommen, weil sie den Hauskatzen sehr ähnlich sehen. Dies gefährtet die Zukunft der Tiere. Zusammen mit dem Naturpark Nord eifel richten die Gruppen Südeifel und Kylleifel des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) deswegen am Samstag eine Vortragsveranstaltung aus.

Prüm. (red) Keines der heimischen Wildtiere sieht einem Haustier so ähnlich, wie die Europäische Wildkatze. Das wird für sie allmählich zum Problem: Denn junge Wildkatzen werden immer wieder im Wald von Menschen eingefangen und als anscheindene Streuner oder vermeintlich ausgesetzte Hauskatze mit nach Hause genommen. Diese "Wilderei" hat sehr verschiedene Hintergründe und möglicherweise schlimme Folgen. Daher wurde diese Tatsache seit 2007 von der Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) sogar als Gefährdungsursache für die störungsempfindlichen Wildkatzen anerkannt. Denn Wildkatzen sind in Deutschland noch immer selten.Gestern die Jagd, heute der Verkehr

Worin unterscheiden sich nun Wildkatzen von Hauskatzen? Und wann sind Wildtiere wirklich in Not? Die Wildbiologen und Tierfilmer Ingrid Büttner und Manfred Trinzen sind den Irrwegen von verschleppten jungen Wildkatzen seit Jahren auf der Spur und haben inzwischen weit über ein Dutzend Fälle dokumentiert. Mit Worten und bewegten Bildern erzählen sie, was die der Natur entnommenen gestressten Wildtiere in Menschenhand erwartet. Gestern war es die Jagd, heute ist es der Straßenverkehr. Die größte Bedrohung von morgen ist jedoch die Vermischung von Wildkatzen und Hauskatzen. In einigen Ländern Europas ist die Wildkatze dadurch bereits vom Aussterben bedroht. Was Naturfreunde dagegen tun können, oder ob das sympathische Wildtier möglicherweise bald auch aus Deutschland und der Eifel verschwinden könnte, darüber referieren Büttner und Trinzen am kommenden Samstag, 12. April, um 19.30 Uhr in der Infostätte "Mensch und Natur" in der Tiergartenstraße 70 in Prüm. Die Veranstaltung dauert etwa zwei Stunden, der Eintritt ist frei. Ausrichter sind die Nabu-Gruppe Südeifel und Kylleifel, zusammen mit dem Naturpark Nordeifel.

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