Neuer Anlauf für den Marktplatz

Trotz bescheidener finanzieller Mittel will die Ortsgemeinde Bleialf 2008 einige wichtige Projekte vorantreiben. Dazu gehören der Bau einer neuen Aussegnungshalle auf dem Friedhof und — immer noch — die Neugestaltung des Marktplatzes.

 Quo vadis, Bleialf? Der Schneifelort will unter anderem seinen Marktplatz neu gestalten. Und auch für die Aussegnungshalle auf dem Friedhof soll schon bald die Totenglocke läuten. TV-Fotos: Marcus Hormes (2)

Quo vadis, Bleialf? Der Schneifelort will unter anderem seinen Marktplatz neu gestalten. Und auch für die Aussegnungshalle auf dem Friedhof soll schon bald die Totenglocke läuten. TV-Fotos: Marcus Hormes (2)

Bleialf. Ortsbürgermeisterin Edith Baur (CDU) leitete die jüngste Haushaltssitzung im Bleialfer Bürgerhaus mit wenig erfreulichen Zahlen ein. Der Schuldenstand der Ortsgemeinde beträgt Ende 2007 rund 610 000 Euro. Das sind 511 Euro pro Einwohner — der Landesdurchschnitt liegt bei 381. An Zinsen und Tilgungen muss Bleialf jährlich fast 100 000 Euro aufbringen. "Um unsere Lage zu verbessern, müssten wir also bei Ausgaben sparen, Steuern anheben oder Vermögenswerte veräußern", stellte Baur fest. "Das Geld fehlt vorne und hinten. Es wird auch immer schwieriger, an Zuschüsse zu kommen."Einstimmig bei einer Enthaltung beschloss der Rat den Haushaltsplan mit Ausgaben von rund 1,23 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und einem Volumen des Vermögenshaushalts von 62 700 Euro. "Das Defizit von 287 000 Euro enthält einen Altfehlbetrag von 220 000 Euro", verdeutlichte Albert Leonartz von der Verwaltung der Verbandsgemeinde (VG) Prüm die Entwicklung.Das größte Vorhaben der Gemeinde liegt in ihrem Zentrum: Der Marktplatz soll ein ganz neues Gesicht bekommen (der TV berichtete). Ob dieses Projekt allerdings im kommenden Jahr seinen Durchbruch schafft, ist fraglich. Die Gemeinde ist dabei auf erhebliche Fördermittel angewiesen.Bürger müssen tiefer in die Tasche greifen

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Auf solche Mittel muss Bleialf beim Bau der geplanten Aussegnungshalle verzichten: Der Gemeinschaftsfriedhof für sechs Ortsgemeinden muss sich grundsätzlich selbst tragen, das heißt aus den Nutzungsgebühren finanzieren. Die Bürger müssen also künftig erheblich tiefer in die Tasche greifen. Wie tief, lässt sich erst sagen, wenn die genauen Baukosten feststehen. Geschätzte Höhe: 250 000 Euro. 50 000 Euro fließen über Spenden, für den großen Rest beantragt die Gemeinde eine Kreditgenehmigung bei der Kommunalaufsicht.Um den Detailplan der Halle und die Höhe der Gebühren geht es bei einer Sondersitzung des Bleialfer Gemeinderats, die laut Baur noch in diesem Jahr folgen soll.Walfried Hacken (CDU) äußerte seine Verwunderung darüber, dass in der Bleialfer Außenstelle der VG-Verwaltung zwar weiterhin Personalausweise, aber keine Reisepässe mehr ausgestellt werden können. Bürgermeister Aloysius Söhngen (CDU) verwies auf die neuerdings nötige Aufnahme und sichere Übertragung auch biometrischer Daten (Fingerabdrücke): "Der Aufwand ließe sich in Bleialf so nicht machen." Immerhin könnten Bürger ihren fertigen Ausweis auf Wunsch weiterhin in Bleialf abholen. Söhngens Bekenntnis: "Wir wollen die Außenstelle erhalten."

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