Neuer Glanz für St. Wendelinus

Die 167 Jahre alte Wendelinuskapelle in Prüm war sanierungsbedürftig. Die "Initiative Frauenschuh", bestehend aus sieben geschichtsverbundenen, engagierten Frauen, sorgte für die Renovierung.

 Bringen das Wendelshäuschen in Prüm auf Vordermann: Annemie Kolling (links), Monika Rolef, Hedwig Görres (hinten) und Andrea Triendl (rechts). TV-Foto: Lena Wallenfang

Bringen das Wendelshäuschen in Prüm auf Vordermann: Annemie Kolling (links), Monika Rolef, Hedwig Görres (hinten) und Andrea Triendl (rechts). TV-Foto: Lena Wallenfang

Prüm. Wenn man die spielenden Kinder rund um das Wendelshäuschen nach der Bedeutung dieses Ortes fragt, fallen ihnen sofort die Kastanien ein, die im Herbst dort gesammelt werden können. Doch dieser Ort an der Ecke Hillstraße/Kalvarienberg repräsentiert weitaus mehr. Das Plateau, genannt "Zum toten Krieger", dient mit dem Kriegerdenkmal der Erinnerung an die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges sowie an die Opfer der Prümer Explosionskatastrophe von 1949. Seit dem Mittelalter wurden hier Soldaten, die durch Kriege und Seuchen umkamen, bestattet. Die Wendelinuskapelle, genannt "Wendelshäuschen", steht ebenfalls auf diesem Plateau. Sie ist St. Wendelinus geweiht, dem Schutzheiligen für das Vieh.Eine bereits im 17. Jahrhundert gleich benannte Kapelle stand früher auf dem Konviktsgelände. Sie war Ausgangspunkt der uralten Prozession "Sprenghöllige-Bittjaank", die Gemeinsamkeiten mit der Echternacher Springprozession hat. Das jetzige Wendelshäuschen wurde vom Abt von Manderscheid, dem letzten Abt von Prüm, 1840 erbaut. Dies lässt sich durch einen Wappenstein an der Rückfront der Kapelle belegen. Im Alter von 167 Jahren war das Gebäude sanierungsbedürftig. Die "Initiative Frauenschuh" wurde darauf aufmerksam und machte sich die Renovierung der Kapelle zur Aufgabe. Aus dem Erlös ihrer zahlreichen Aktionen finanzierte sie die Hälfte der Kosten für den neuen Anstrich, den Malermeister Arthur Benzrath fachgerecht übernahm. Die andere Hälfte der Kosten trug Bernd Weinbrenner aus Prüm.Anschließend befasste sich die Initiative tatkräftig und mit Unterstützung der Herbstsonne mit der Säuberung des Gebäudes. Mit Putzlappen und Besen verliehen sie der Kapelle neuen Glanz. Nun kommen auch die bunt bemalten Fenster wieder richtig zur Geltung, die Hermann Michels kunstvoll angefertigt hatte. Die "Initiative Frauenschuh" besteht aus sieben Frauen, die Geschichte, Tradition und Bräuche der Stadt lebendig erhalten wollen. Engagiert sind Heike Biermann, Klara Dahmen, Hedwig Görres, Johanna Heller, Annemie Kolling, Andrea Triendel und Monika Rolef. Sie wollen helfen, die Lebens- und Wohnqualität in Prüm und den Stadtteilen zu verbessern, und erarbeiten auch Attraktionen für den Tourismus.

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