Neuer Standort kommt als Joker ins Spiel

PRÜM. Im vierten und letzten Teil unserer Serie zur Zukunft des Prümer Bahngeländes geht es um das Konzept der Anders/Neunkirchen GbR. Charakteristisches Merkmal ihrer Marktgebäude an beiden Standorten ist das so genannte Tonnendach.

Vier Investoren bewerben sich um die Bahnhofsfläche im Besitz der Stadt Prüm (der TV berichtete). Am Dienstag, 20. März, will der Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung entscheiden, wer den Zuschlag bekommt. "Für unsere Planung ist vorrangig, die Belange des Bebauungsplans sowie die der Stadt Prüm zu erfüllen", betonen Manfred Anders und Frank Neunkirchen in ihrem Exposé für die Ratsfraktionen. Der neue Lidl-Markt am Standort Bahngelände bekommt nach ihren Vorstellungen ein geschwungenes Dach. Zur Bahnhofstraße hin hat das Gebäude zwei Geschosse. Um dort die geforderten 70 Prozent Glasfläche zu schaffen und trotzdem den Vorgaben von Lidl gerecht zu werden, wird eine durchsichtige Verblendung vor den eigentlichen Baukörper gesetzt.Raiffeisen-Verantwortliche ziehen mit

Die Anschlussfläche in Richtung Niederprüm wollen Anders/Neunkirchen in Absprache mit der Stadt parkähnlich gestalten und so einen einladenden Stadteingang schaffen. Ihr Angebot: 15 Jahre lang Übernahme der Grünpflege oder auf Wunsch auch Kauf dieser Fläche. Alternativ zum Bahngelände schlägt das Investorenduo einen weiteren Standort in der Bahnhofsstraße vor: die Fläche hinter dem Postgebäude, zu dessen Eigentümern Frank Neunkirchen gehört. Die benachbarte Raiffeisen-Warenzentrale hat Anders/Neunkirchen eine Verkaufsoption für die nötige Grundstücksfläche eingeräumt. Weil die Raiffeisen-Verantwortlichen sich durch den Discounter zusätzliche Kunden für Tankstelle, Shop und Bank erhoffen, sind sie bereit, aus Platzgründen ihre Waschstraße und den Reifenhandel zu opfern. Das Marktgebäude dort ist eingeschossig mit Tonnendach und zwei verglasten Vorbauten geplant. Städtebaulicher Vorteil dieses Standorts: Der Markt würde durch das Postgebäude quasi abgeschirmt. "Wir reißen das Postgebäude nicht ab", versichert Frank Neunkirchen. Manfred Anders verweist zudem auf die "sehr effiziente Einkaufsstruktur" rund um die Basilika mit Teichplatz, Johannismarkt und Bahnhofsplatz sowie vielen Parkmöglichkeiten. Dass bei der Post-Variante die Restfläche am Bahnhof zunächst unbebaut bliebe, sehen Anders/Neunkirchen als Vorteil: "Eine Freizeitanlage oder eine wohnliche Bebauung zieren einen Stadteingang natürlich eher als Discountmarktgebäude. Wir würden diese Fläche ebenfalls gerne kaufen, um sie zu vermarkten." Für einen Lidl hinter der Post müssten allerdings erst die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden, da es dort bisher noch kein Sondergebiet für großflächigen Einzelhandel gibt. Für beide Standorte sind die Entwürfe eng mit den Verantwortlichen von Lidl abgestimmt. Kommt eine dieser Varianten zum Tragen, greift automatisch der bereits abgeschlossene Mietvertrag zwischen Anders/Neunkirchen und Lidl.

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