Neues Gesicht für die Jugendbetreuung

Der Tod des ehemaligen Kämmerers der Verbandsgemeinde (VG) Obere Kyll, der Bericht der neuen Jugendpflegerin und Neuwahlen waren die Themen der jüngsten Ratssitzung des VG-Rats Obere Kyll.

Jünkerath. Farbenfroh war die Krawatte, leicht angeschlagen ihr Träger: Werner Arenz, Bürgermeister der VG Obere Kyll, hatte mit einem grippalen Virus zu kämpfen, die letzte Sitzung vor den Sommerferien verlief dafür friedlich. Der Tod des im Mai verhafteten Finanzverwalters der VG und die Folgen für die Ermittlungen waren kurz Thema im öffentlichen Teil der Sitzung. Arenz verwies jedoch darauf, Fragen zu Personal- und Finanzangelegenheiten erst im nicht-öffentlichen Teil zu beantworten. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sind beendet. Anhaltspunkte dafür, dass andere Personen mit von der Partie waren, gebe es nicht, die Akten seien geschlossen worden, sagte Arenz. "Das macht unsere Arbeit nicht leichter. Wir hatten gehofft, durch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft der Wahrheit und den Umständen näher zu kommen", sagt der VG-Chef. Die Prüfungen seitens des Gemeindeprüfungsamts im Haus gingen weiter. Die von Seiten der VG beauftragte privatrechtliche Prüfungsgesellschaft brauche auch noch ein paar Monate, erklärte Arenz. Damit nach dem Tod des Kämmerers das "Geld nicht abhanden kommt", habe die VG die Nachlasspflegschaft beantragt. Erfreulicher war der Jahresbericht der neuen Jugendpflegerin, Anja Leuwer. Die Sozialpädagogin ist seit Januar Leiterin des Hauses der Jugend (HdJ) und Jugendpflegerin der VG Obere Kyll. Bei ihrem Bericht legte sie zum Teil Daten, die ihre Vorgängerin Waltraud Alten gesammelt hatte, zu Grunde. 2006 wurden monatlich Abendsportveranstaltungen, neun Kochangebote, zwölf Kreativ- und 21 spezielle Angebote und Ausflüge ausgerichtet. Viel Zeit wurde darauf verwandt, die Feierlichkeiten zum 15-jährigen Bestehen des HdJ zu gestalten. Anja Leuwer hat im ersten Halbjahr ihrer Tätigkeit die Strukturen und Besucher im HdJ kennen gelernt. Zur Zeit finde ein Generationenwechsel dort statt. Kinder im Grundschulalter kämen nach, ältere würden sich abnabeln. Die Hausaufgabenhilfe werde sehr gut angenommen, sagt sie. Bis zu acht Kinder kommen regelmäßig nach der Schule. Mit dem neuen Bus, der angeschafft wurde, sei man jetzt mobiler, freut sich Leuwer. Sie habe bereits zu fast allen Gemeinden Kontakt aufgenommen. In vielen Orten sollen neue Jugend-Gruppen aufgemacht werden. Sie sei bereit, Starthilfe zu geben. Außerdem möchte sie ein regelmäßiges Gruppenleiter-Treffen anregen, um sich auszutauschen und fortzubilden. Als Aktivitäten sei geplant, an einem "Non-Stop-Event" auf Kreisebene teilzunehmen. Außerdem organisieren die Jugendlichen beim Pfarrfest in Jünkerath eine Cocktailbar. Leuwer plant in den Bereichen Ausbildung, Berufswunsch und Gewaltprävention neue Projekte anzubieten. Während sich Ewald Hansen (SPD) noch mehr Programm in den Ferien wünschte, befürchtete Günter Klinkhammer, Bürgermeister von Birgel, dass die erweiterten Öffnungszeiten des HdJ zu Lasten der Besuchszeiten der Ortsgemeinden gehen. Anja Leuwer versicherte, dass sie HdJ und Ortsgemeinden zu gleichen Teilen betreuen werde. Rat kurz Für Sebastian Hoffmann (CDU), wurden zwei neue Mitglieder in Ausschüsse gewählt. Hermann Leisen (CDU) rückt nach als stellvertretendes Mitglied im Werkausschuss, und Helmut Michels (CDU) ist neues Mitglied im Schulträgerausschuss. Der VG-Bürgermeister teilte mit, dass die letztmals gezahlten Bedarfszuweisungen nicht berauschend ausgefallen sind. Der Fehlbetrag der Verbandsgemeinde zuzüglich der vier Ortsgemeinden betrug 3,9 Millionen Euro. An Zuweisung gewährt wurden 26 700 Euro.kie

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