Nichts Neues - oder doch?

Für Verwirrung um das geplante Naturbad in Schönecken hat der SPD-Fraktionsvorsitzende Erdal Dogan im Prümer Verbandsgemeinderat gesorgt. Ihm liege ein Schreiben des Innenministers Karl-Peter Bruch (ebenfalls SPD) vor, in dem er sich positiv zu den Naturbad-Plänen äußere und die Betroffenen zu einem Gespräch nach Mainz einlade.

 Wie geht es weiter mit dem geplanten Naturbad in Schönecken? TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Wie geht es weiter mit dem geplanten Naturbad in Schönecken? TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Prüm. Die lange Geschichte des geplanten Naturbads in Schönecken ist um ein weiteres Kapitel reicher: Die UWG hatte im Prümer Verbandsgemeinderat beantragt, das Naturbad wieder einmal auf die Tagesordnung zu setzen, um Klarheit über den aktuellen Stand zu bekommen. Doch nach den Worten von VG-Bürgermeister Aloysius Söhngen (CDU) gibt es nichts Neues. Der Antrag auf Zuschuss vom Land sei gestellt. "Bei dem Ortstermin mit Innenminister Karl-Peter Bruch (SPD) im Juli hat der Minister keine verbindliche Aussage getroffen", sagte Söhngen. Er habe sich nur einen persönlichen Eindruck von der Gesamtmaßnahme machen wollen. Im September habe es schließlich Beratungen mit dem Experten des Innenministeriums gegeben. Das Land habe aber Schwierigkeiten mit Naturbädern, weil es an anderen Standorten Probleme gebe, so Söhngen. "Daher harren wir jetzt der Dinge, die da kommen. Es gibt noch keine endgültige Bewertung."

Eine Überraschung hatte daraufhin Erdal Dogan aus der SPD-Fraktion im Rat parat. Ihm liege ein Schreiben des Ministeriums vor, wonach der Minister einen positiven Eindruck von dem Projekt habe. Bruch wolle den Entwicklungsprozess persönlich begleiten. Zudem solle es noch im Oktober ein Gespräch mit den Beteiligten in Mainz geben.

Sichtlich überrascht reagierte Söhngen auf die Ankündigung. Ihm liege kein solches Schreiben vor, daher könne er nichts Weiteres dazu sagen. Dogan sagte zu, dem Bürgermeister das Schreiben weiterzuleiten, was aber noch nicht erfolgt ist.

Die SPD-Fraktion in Person von Birgit Nolte-Schuster hatte noch eine weitere Überraschung: Nolte-Schuster sorgte mit der Anregung, die Ausschreibung der Stelle des Verbandsgemeinde-Bürgermeisters auch in der Wochenzeitung "Die Zeit" zu veröffentlichen, für Kopfschütteln bei den übrigen Fraktionen. Bisher wurde die Anzeige in der Prümer Rundschau, im Trierischen Volksfreund und im Staatsanzeiger veröffentlicht. Die anderen Fraktionen des Rats sahen jedoch keine Notwendigkeit für die Kosten einer zusätzlichen Anzeige in der Wochenzeitung und stimmten gegen den Antrag, die Liste zu erweitern. Die übrigen Mitglieder der SPD-Fraktion enthielten sich der Stimme.Extra Die weiteren Beschlüsse des Verbandsgemeinde-Rates: Die Mitglieder stimmten dem Nachtragshaushalt zu. Außerdem beschloss der Rat die Fortschreibung des Flächennutzungsplans in der Verbandsgemeinde. Das ist wegen zahlreicher neuer Bebauungspläne wie in der Prümer Bahnhofstraße oder in Bleialf. Dazu zählt auch der geplante Steinbruch bei Nimsreuland. Weil die untere Landesplanungsbehörde den Antrag für den Steinbruch positiv beurteilt hat, besteht jetzt für die Verbandsgemeinde das Gebot, den Flächennutzungsplan an den regionalen Raumordnungsplan anzupassen. Das hat aber nach den Worten von VG-Bürgermeister Söhngen nichts mit einem Genehmigungsverfahren zu tun. Auch eine weitere wichtige Weichenstellung hat der VG-Rat vorgenommen: Die Wahl zum Bürgermeister wird am 7. Juni zusammen mit der Kommunal- und Europawahl stattfinden. (ch)

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