Partnerschaft hilft den Schulen

Das Regino-Gymnasium Prüm hat Besuch vom Direktor der Partnerschule in Ruanda bekommen. Jean-Marie Gahizi stellte sich dabei auch den Fragen der Schüler.

 Gast Jean-Marie Gahizi berichtete am Regino-Gymnasium Prüm über sein Heimatland Ruanda. TV-Foto: Regino-Gymnasium Prüm

Gast Jean-Marie Gahizi berichtete am Regino-Gymnasium Prüm über sein Heimatland Ruanda. TV-Foto: Regino-Gymnasium Prüm

Prüm. (red) Im Januar besuchten drei Schülerinnen und Lehrkräfte des Regino-Gymnasiums Prüm das rheinland-pfälzische Partnerland Ruanda. Dort leitet Jean-Marie Gahizi die Schule Petit Seminaire in Butare. Bei seinem Gegenbesuch in Deutschland unterhielten sich die Schüler mit ihm über seinen Aufenthalt in der Eifel und Entwicklungen in seiner Heimat. Kommen Sie mit dem Wetter hier in Deutschland klar?Jean-Marie Gahizi: Für diese Breiten ist das Wetter ja noch recht normal. Als ich das vorige Mal in Deutschland war, hatten wir sogar Schnee.Was haben Sie hier erlebt?Gahizi: Wie waren in Trier und in Aachen. In Trier habe ich die Porta Nigra, den Dom und andere Kirchen besichtigt. Es ist sehr interessant, die Architektur und die Geschichte Deutschlands kennen zu lernen. Wir waren auch noch in Monschau und haben den Westwall gesehen. Deutschland gefällt mir gut, weil es hier so viele Wälder aber auch so große, weite Wiesen und Felder gibt. In Ruanda sind die Gebiete ja alle bewohnt.Wie fanden Sie es in unserer Schule?Gahizi: Vom Unterricht selber habe ich kaum etwas gesehen. Die Schüler waren nämlich so interessiert und haben so viele Fragen gestellt, dass kaum Zeit für Unterricht blieb. Vor allem die "kleinen" Schüler wollten sehr viel wissen. Der Vergleich zwischen ihrem Leben und dem der Kinder in Ruanda schien sie sehr zu interessieren: Was für Spiele die Kinder spielen, was sie normalerweise essen, wie das Leben in der Schule so ist, was für Schulmaterial die Kinder zur Verfügung haben. Und warum auf unserer Schule nur Jungen unterrichtet werden. Natürlich gibt es in Ruanda jetzt auch Mädchenschulen. Es soll nicht mehr die Regel sein, dass die Mädchen daheim bleiben und später die "brave Ehefrau" sind. Sie sollen auch lernen und studieren gehen. Das ist sehr wichtig.Wie fanden Sie denn den Unterricht?Gahizi: Ich habe kaum Unterricht gesehen, aber bei dem, was ich gesehen habe, ist aufgefallen, dass es mehr Teilnahme der Schüler am Unterricht gibt. Es ist nicht nur ein Lehrer, der vorne steht und unterrichtet, wie es in Ruanda meist der Fall ist. Der Unterricht hier ist besser. Es scheint auch einen engeren Kontakt zwischen Schülern und Lehrern zu geben. In Ruanda herrscht eine größere Distanz, die nicht nur von den Lehrern, sondern auch von den Schülern ausgeht. Sie wollen sich den Lehrern nicht anvertrauen. Denken Sie, dass das Problem auch zum Teil daran liegt, dass Sie die meiste Zeit nicht an der Schule sind und selbst nicht unterrichten?Gahizi: Nein, ich denke, dass das Problem eher in meiner Position liegt. Die Tatsache, dass ich der Direktor bin und zusätzlich noch Generalvikar, flößt den Schülern, aber auch vielen Lehrern, zu viel Respekt ein, so dass sie mich nur selten konsultieren, wenn es nicht um Schule geht.Wie sehen Sie unsere Schulpartnerschaft in ein paar Jahren?Gahizi: Hoffentlich stark! Ihr Besuch am Anfang dieses Jahres und mein Besuch jetzt haben sicherlich geholfen, unsere Beziehung zu stärken. Es ist schön, dass Sie sich für unsere Schule interessieren, so wie auch die Schüler heute morgen. In zwei Jahren ist das 25-jährige Bestehen unserer Partnerschaft. Ich hoffe, dass bis dahin die jetzigen Projekte abgeschlossen sind. Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit von der Partnerschaft erfährt und dass darüber berichtet wird. So eine Partnerschaft hilft den Schulen in Ruanda. Es wäre schön, wenn auch andere Schulen in Deutschland Partnerschaften mit ruandischen Schulen schließen. Ein Ruanda-Aktionstag am Regino-Gymnasium ist am Donnerstag, 19. Juni. Informationen im Internet unter www.aktion-tagwerk.de für Schüler der Klassen 5 und 6 steht ein Solidaritätsmarsch auf dem Programm. Die höheren Klassen können nach Wahl arbeiten gehen und den Erlös dem Hilfsprojekt für die Partnerschule spenden.

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