Peilomat? Geilomat!

Zielgerichtet hat sich die Band "Peilomat" in den vergangenen Jahren vor allem in die Herzen ihrer weiblichen Zuhörer gespielt. Jetzt ist das Debüt-Album der Poprocker mit deutschen Texten erschienen und im Rahmen ihrer begleitenden Tour hat das Trio auch im Exhaus für einen hohen Kreischfaktor gesorgt.

Trier (fgg). "She loves you", sangen die Beatles und brachen die Mädchenherzen wie am Fließband. "Sie liebt Dich", singen Peilomat und wieder ist hysterisches Kreischen die Antwort. Und so mancher männlicher Begleiter schaut nicht lange mit verschränkten Armen zu, wie seine Flamme hinwegschmilzt: Bald wird er selbst mitgerissen von der begeisterten Spielfreude, die die Jungs auf der Bühne ausstrahlen. Die rocken vor einem grossen "P" aus Glühlampen, blödeln zwischen den Songs, ohne dass es aufgesetzt wirkt und lassen das Publikum per Applaus entscheiden, welches Schicksal "Jenny" im gleichnamigen Song ereilen soll: Die rund 250 Besucher lassen sie als Funkenmariechen beim Kölner Karneval enden.Die Songs preschen geradewegs nach vorne los, depressive Balladen sind sicher keine Sache für Peilomat: Liebesglück und -kummer in allen Variationen, der Frust des Provinz-Daseins und das Grauen vor dem Klassentreffen, zu Dritt singen sie ihrem Publikum nur so aus der Seele - und das kennt immer öfter jede Zeile mit: "Diese Stadt ist hässlich, hier ist nie etwas los", damit kann man sich besonders in Trier offensichtlich gut identifizieren. Die ehrlichen, direkten Texte sorgen bei aller Radiotauglichkeit dafür, dass das Endergebnis nie zu glatt wirkt.Der Bassist Sebastian Wagner ist gebürtiger Trierer, in der Gegend hatte Peilomat auch ihre frühesten Auftritte und heute viele ergebene Fans. Über den Status als Lokalmatadore ist die Band allerdings schnell heraus und visiert jetzt ungeniert den deutschen Pop-Olymp an.Gegründet wurde sie 2004, als Gitarrist Florian Peil seine Mitmusiker bei einem Popkurs der Musikhochschule in Hamburg kennenlernte. Sofort war klar, dass die gemeinsame Chemie mehr als stimmte. Sieger des deutschen Nachwuchswettbewerbes

Die erfahrenen Musiker gründeten zielgerichtet die Band und gewannen schon bald den bundesweiten Nachwuchswettbewerb des Deutschen Rock & Pop Musikerverbandes. Eine EP und über 250 schweißtreibende Einsätze haben der Band eine breite Fanbasis beschert. Auftritte mit Silbermond, Juli und dann noch der Support für Tokio Hotel haben sie in die jetzige Umlaufbahn gehoben, in der sie ihr bei Universal erscheinendes Debutalbum "Großstadtkinder" auf einer Tour durch 18 Städte präsentieren. Dabei bedienen sie sich auch ihrer zahlreichen "Street Teams", also Fans, die im Vorfeld die Stadt mit Flyern, Postern und Mundpropaganda vorbereiten, sämtliche gängigen Internetportale sind nicht erst seit dem Major-Deal mit professionell gestalteten Inhalten versorgt.Die Sterne für Peilomat stehen verdammt gut: Poprock mit deutschen Texten ist ohnehin gerade angesagt.

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