Perfekter Start in der Abteistadt

Prüm · Bei bestem Wetter ist gestern der 24. Prümer Sommer gestartet. Die Abteistadt platzte angesichts des Besucherandrangs zum Nachmittag aus allen Nähten. Besonders der 20. Oldtimerkorso begeisterte die Besucher.

Prüm. Die Sonne lacht, der Eifeler strahlt: Mit einem furiosen Auftakt hat gestern der Prümer Sommer begonnen und diesmal auch - wie es sich gehört - bei wundervoll warmen Temperaturen. Zwar verschwand im Laufe des Mittags die Sonne hinter einer dünnen Wolkendecke, an der guten Laune der Besucher, Musiker und Geschäftsleute konnte das aber nichts ändern - eher im Gegenteil.
"Es ist doch perfekt. Das Wetter fühlt sich nach Sommer an, und trotzdem verbrennt man nicht. In der prallen Sonne vor den Bühnen zu sitzen, wäre doch viel anstrengender gewesen", sagte die Besucherin Patricia Rothoff. Pünktlich zum Beginn des 8. Jugend-Musik-Festivals suchte sich die Euskirchenerin mit ihrer Familie ein schönes Plätzchen, um das Programm zu genießen.
Auf zwei Bühnen am Hahn- und Tiergartenplatz traten insgesamt zwölf Jugendorchester aus den Verbandsgemeinden Prüm, Obere Kyll und Arzfeld auf. Sie stimmten die Gäste auf die kommenden acht Wochen ein, in denen jeweils donnerstagabends auf dem Prümer-Sommer-Platz unterhalb des VG-Rathauses zu kostenlosen Konzerten geladen wird (der TV berichtete). "Ich drücke die Daumen, dass es jeden Abend beim Prümer Sommer so schön ist", sagte Patricia Rothoff.
Auch Andrea Willems-Esch, Inhaberin des Haushaltswarengeschäfts Wilhelm Müller, war erleichtert ob des guten Starts. Zusammen mit ihren Kollegen vom Gewerbeverein Eifelstark öffnete sie um zwölf Uhr ihr Geschäft für den verkaufsoffenen Sonntag. "Wir können wohl alle nur zufrieden sein. Im Gegensatz zum letzten Jahr stimmt das Wetter, und die Stadt ist voll", sagte sie. Nicht nur aus dem nahen Umland seien die Kunden in die Abteistadt gereist: "Es sind viele Holländer da, und man hört auch die eine oder andere französische Stimme - aus Luxemburg werden also auch einige Gäste gekommen sein." Sie irrte sich nicht.Seltener Schatz mit 14 PS


Karl Clerk fand beispielsweise seinen Weg in die Abteistadt, doch weniger die Musik oder das sonntägliche Einkaufsvergnügen lockten ihn in die Eifel: "Ich bin ein großer Fan von alten Autos. Ich las, dass es heute hier viele zu sehen gibt und dachte, ich schaue mal vorbei." Gut so - der Autonarr dürfte angesichts der historischen Schätzchen beim 20. Old- und Youngtimertreffen vor der Basilika und beim anschließenden traditionellen Autokorso mehr als glücklich gewesen sein.
Pünktlich um 13.15 Uhr setzte sich der motorisierte Zug am Tiergartenplatz in Bewegung. "Vor der Basilika standen zwischen 80 und 90 Wagen, beim Korso sind wohl etwa 70 dabei", sagt Wolfgang Heller, zweiter Vorsitzender des ausrichtenden Motor-Sport-Clubs Prüm. Auto für Auto stellte er den staunenden Besuchern als Moderator vor. "Und es sind wirklich wahre Schätze dabei", betonte er und untertrieb damit sogar.
Mitten im Korso tuckerte der Echternacher Joseph Schmitt mit seiner absoluten Rarität durch Prüm: ein bestens erhaltener MAF von 1909. "Das Auto wurde in der Markranstädter Automobilfabrik gebaut. Ein deutsches Fabrikat, das heute kaum noch jemand kennt. Damals gab es einfach noch sehr viele kleine Firmen, die es aber nicht lange geschafft haben", sagte Heller. Nur sieben Wagen des Modells seien bis heute erhalten geblieben.
Der stolze Besitzer Joseph Schmitt wurde mit Applaus auf dem Hahnplatz begrüßt. "Sowas sieht man halt wirklich selten."
Der Prümer Sommer geht weiter am Donnerstag, 2. Juli, mit einem Konzert von Mariuzz. Ab 18 Uhr spielt er die größten Hits von Marius Müller-Westernhagen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort