Prüm bekommt das berufliche Gymnasium

Prüm · Zwei Jahre lang war der Antrag abgelehnt worden, andere Standorte bekamen den Zuschlag. Doch im dritten Anlauf hat die Berufsbildende Schule (BBS) in Prüm den Zuschlag für ein berufliches Gymnasium bekommen - sehr zur Freude der Schulleitung.

 Ein neues Angebot für die Schüler der Berufsbildenden Schule (BBS) in Prüm: Ab dem kommenden Schuljahr kann man dort auch das Abitur machen. Foto: Berufsbildende Schule

Ein neues Angebot für die Schüler der Berufsbildenden Schule (BBS) in Prüm: Ab dem kommenden Schuljahr kann man dort auch das Abitur machen. Foto: Berufsbildende Schule

An der Berufsbildenden Schule (BBS) in Prüm können Jugendliche künftig auch die Allgemeine Hochschulreife, sprich: das Abitur, erwerben. Das wird möglich durch die Einrichtung eines beruflichen Gymnasiums mit dem Schwerpunkt Gesundheit und Soziales, das zum kommenden Schuljahr starten soll. Ende vergangener Woche kam endlich die Zusage vom Mainzer Bildungsministerium (der TV berichtete).

"Wir haben jetzt drei Jahre gewartet und sind sehr froh, dass es endlich geklappt hat - auch dank der großen Unterstützung des Schulträgers und der kommunalen Gremien", sagt Schulleiter Rainer Uhlendorf. "Mit dem beruflichen Gymnasium können wir unser Bildungsangebot deutlich verbessern. Das ist eine gute Erweiterung für den gesamten Schulstandort."

Das berufliche Gymnasium umfasst die Klassenstufen elf bis 13. Schüler mit der mittleren Reife können an die BBS wechseln und dort mit einem Schwerpunkt in den Bereichen Pädagogik, Psychologie und Gesundheit ihr normales Abitur machen. In den nächsten drei Jahren kommen so jährlich zwei Klassen hinzu, bis insgesamt sechs zusätzliche Klassen in der Schule unterrichtet werden. Neun oder zehn neue Lehrer sollen deshalb an der BBS angestellt werden. Bauliche Erweiterungen sind hingegen nicht nötig. "Wir sind dabei, die vorhandenen Räume neu zu strukturieren und unser vorbereitetes Raumkonzept umzusetzen", sagt Manfred Stumps, der stellvertretende Schulleiter. Wie überhaupt bereits einiges vorbereitet ist. "Im Prinzip brauchen wir nur unser Konzept, das seit drei Jahren vorliegt, nach und nach umzusetzen", sagt Lehrer Ralf Loskill. "Es ist wichtig, dass die BBS Prüm mit ihren praxisnahen Erfahrungen dazu beiträgt, dass der bundesweit noch zu niedrige Anteil von Hochschulabsolventen gesteigert wird", sagt die Landtagsabgeordnete Monika Fink (SPD). Prüms VG-Bürgermeister Aloysius Söhngen (CDU) sieht eine wichtige Stärkung des Schulstandorts: "Das ist eine gute Ergänzung des bisherigen Angebots und wertet auch die neue Realschule plus auf, weil sie künftig dieses weiterführende Angebot machen kann."

Ab sofort will die Schulleitung für das neue Angebot werben. Interessierte können sich bereits jetzt bei der Schule melden und sich über die Möglichkeiten und Voraussetzungen informieren, Telefon 06551/97105-0.


Meinung: Wichtiger Schritt

Allerorten wird darüber geklagt, dass in Deutschland insgesamt zu wenige Jugendliche ihre Schulzeit mit dem Abitur beenden und anschließend ein Studium beginnen. Gerade in ländlichen Gebieten ist der Anteil weit von den angestrebten 50 Prozent eines Jahrgangs entfernt. In diesem Zusammenhang ist die Einrichtung beruflicher Gymnasien ein wichtiger Schritt, denn so werden auch junge Menschen an höhere Abschlüsse herangeführt, die ihre Stärken eher in praxisnäheren Bereichen haben. Es ist gut, dass ein
solches Angebot jetzt auch die Prümer Schullandschaft ergänzt. Davon profitiert der gesamte Eifelkreis. c.brunker@volksfreund.de

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