Prümer Geschäftswelt im Wandel

Von wegen verschlafen: In der Prümer Geschäftswelt herrscht pure Dynamik. Im Schatten der Bahnhofsbebauung hat sich auch in der Innenstadt viel verändert, wie ein Rundgang mit dem TV zeigt.

Prüm. Jedem aufmerksamen Bürger oder Besucher Prüms sind wohl ein, zwei Läden aufgefallen, die erst vor Kurzem eröffnet haben. Wer bei dieser Gelegenheit einmal genau nachdenkt und mit offenen Augen durch die Stadt geht, der wird sich wundern über den insgesamt starken Wandel.Natürlich gibt es nach wie vor zahlreiche alteingesessene Einzelhändler. Meist familiengeführte Geschäfte, die seit Jahrzehnten unter dem selben Namen stehen, von einer Generation an die nächste weitergegeben. Doch sie machen nur einen Bruchteil aller Läden aus. Allein in den vergangenen zwei, drei Jahren hat es so viele Wechsel gegeben, dass es einem bei dem Gedanken schwindelig werden könnte. Wobei die Veränderung nicht immer direkt zu erkennen ist, da mitunter lediglich der Betreiber wechselte, die Branche jedoch die selbe blieb.Neue Hoffnung für ein Sorgenkind

Die Zahl der Leerstände hält sich in Grenzen: Nach unserer Zählung sind es aktuell zehn Läden. In dieser Beziehung gibt es zwei Sorgenkinder: die Ritzstraße (vom Ortseingang aus Richtung Gerolstein/Schönecken bis zur Kreuzung Duppborn/Bit am Eck) sowie der Altenmarkt. "Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Ritzstraße die Haupteinkaufsstraße von Prüm", berichtet Monika Rolef, selbst Anliegerin und Gründerin der Initiative "Frauenschuh". Die Tendenz in der Ritzstraße ist immerhin positiv: Von derzeit vier ungenutzten Läden wird einer zum nächsten Monat definitiv belegt, ein zweiter fällt möglicherweise bald ebenfalls aus der Negativ-Statistik.In dieser Statistik hat der Altenmarkt einen Stammplatz, obwohl er eigentlich einer der schönsten Plätze Prüms ist. Die Ecke mit Brunnen, Blumen, Bänken, Kreuz und Glockenspiel lädt zum Verweilen ein, liebevoll gepflegt vom Altenmarktverein. Das Problem: Drei Läden stehen schon lange leer. Hoffnung macht, dass es für den kürzlich geschlossenen Hutladen an der Ecke Bachstraße schon einen Nachmieter gibt.Insgesamt ist die Entwicklung der Innenstadt positiv, trotz (oder gerade wegen) der Bahnhof-Bebauung. Dort eröffneten im vergangenen Jahr gleich fünf neue Märkte - Discounter Lidl folgt noch im Herbst."Beides hat seine Berechtigung", sagt Günter Otten, der seit eineinhalb Jahren einen Antik-Handel in der Spitalstraße betreibt, wo einige der ältesten Häuser Prüms stehen. "Auch bei der Ansiedlung von Märkten am Stadtrand muss man die Innenstadt belebt halten und kleine Einzelhändler unterstützen. Die Geschäfte funktionieren nur, wenn genügend Publikum da ist." Den kompletten Rundgang lesen Sie auf Seite 11.Liebe Leserinnen und Leser, was halten Sie von den Veränderungen in der Prümer Geschäftswelt? Kaufen Sie gerne in Prüm ein? Welche Verbesserungen wünschen Sie sich? Wie lassen sich Leerstände vermeiden? Schreiben Sie uns Ihre Meinung an eifel-echo@volksfreund.de. Bitte Name und Anschrift nicht vergessen.Meinung Prüm schlägt sich wacker Das einzig Beständige ist der Wandel - nie war der Spruch so treffend wie heute. Was Besucher von Oberzentren wie Trier seit jeher kennen, schlägt inzwischen auch in Kleinstädten wie Prüm durch. Geschäfte kommen und gehen, verändern das Stadtbild und das Einkaufsverhalten. Die Firmen-Wechsel selbst sind wiederum Reaktionen auf das Einkaufsverhalten. Für Geschäftsaufgaben gibt es viele Gründe und Anlässe: überlebte Produktpalette, finanzielle oder gesundheitliche Probleme, Umzugswunsch an einen attraktiveren Standort mit mehr Publikumsverkehr und/oder mehr Platz. Die Einzelhändler müssen Gas geben und sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen, um im Kampf um Kunden gegen Mitbewerber und andere Städte zu bestehen. Deshalb sind die Aktionen von "Prüm eifelstark" so wichtig. Verkaufsoffene Sonntage mit attraktivem Programm, Unterhaltungsangebote wie die Kneipennacht und Gewinnspiele wie an Weihnachten bringen Aufmerksamkeit und binden Kaufkraft. Damit Prüm sich weiter wacker schlägt, muss die Magnetwirkung der Discounter am Bahnhof auch für die City genutzt werden. m.hormes@volksfreund.deEXTRA Eifelstark: Christine Kausen, Vorsitzende von "Prüm eifelstark - Stadtmarketing und Gewerbeverein": "Dass immer wieder neue Geschäfte nachkommen, ist in sehr schwierigen Zeiten für den Einzelhandel hervorzuheben. Neben (zu vielen) Discountern und Filialisten ist gerade der inhabergeführte Einzelhandel ein wichtiger Garant für Vielfalt, Qualität und Arbeitsplätze. Was Außenstehende oft feststellen: Im Vergleich mit anderen Städten unserer Größenordnung hat Prüm eine beachtliche Vielzahl an Geschäften. Wir von "Prüm eifelstark" tragen dazu bei, dass Prüm (mit Stadtteilen Niederprüm und Dausfelder Höhe) ein interessantes Einkaufsziel bleibt. Es müssten sich noch mehr Geschäftsleute solidarisch mit uns erklären." (cus)

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