Pronsfelder stimmen für neues Zentrum

Pronsfeld · Zwei Jahre haben die Bürger Pronsfelds an der Entwicklung ihres Dorferneuerungsprogramms mitgearbeitet. Ein Moderationsteam begleitete den Prozess und stellte nun nach Abschluss seiner Arbeit die Ergebnisse vor.

 Jeder Gast darf markieren, welches Projekt er mit Blick auf die Umsetzung befürwortet. TV-Foto: Frank Auffenberg

Jeder Gast darf markieren, welches Projekt er mit Blick auf die Umsetzung befürwortet. TV-Foto: Frank Auffenberg

Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"

Pronsfeld. Kreativität, Ideenreichtum und Weitsicht - das mussten die Pronsfelder mitbringen, um das 2014 angelaufene Dorferneuerungsprogramm mitzugestalten. Vor zwei Jahren ernannte Innenminister Roger Lewentz den Ort zur Schwerpunktgemeinde (siehe Extra) und rief die Bürger zur Mitarbeit an der sogenannten Dorfmoderation auf. Das Bitburger Planungsbüro ISU leitete diese Anstoßphase, bei der Ideen gefunden werden sollten - bei einem Abschlussabend wurden nun vor knapp 40 Gästen die Ergebnisse des Prozesses vorgestellt.
"Das Programm läuft zwar noch vier Jahre, doch die Moderation endet jetzt - Zeit für eine Bilanz", sagt Edgar Kiewel, Dorferneuerungsbeauftragter im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Das Resümee der ISU-Planerin Nicole Cirsovius ist deutlich positiv: "Hier in Pronsfeld lief die Moderation äußerst gut. Viele Bürger brachten sich ein." Bei den ersten Treffen wurden drei Arbeitskreise gegründet: die Gruppe "Dorfleben, Kinder und Jugend", der Arbeitskreis "Verkehr" und ein Team für "Freizeit, Erholung und Tourismus". Wie motiviert die Runden an ihre Arbeit gegangen seien, zeige sich allein schon darin, dass das Freizeit-Team mit der Umgestaltung des alten Bahngeländes bereits ein Projekt umsetze.
Mit vereinten Kräften wurde recht kurzfristig ein alter Zugwaggon gekauft, der nun restauriert wird und später als Begegnungsraum oder auch Café genutzt werden kann (der TV berichtete). "Es ging alles sehr schnell, aber wir hatten das Angebot und mussten fix reagieren", sagt der ehemalige Ortsbürgermeister Winfried Richards - selbstironisch bezeichnet er sich mitunter als "Bahnhofsvorsteher". Und wie geht es nun weiter? "Wir hoffen, dass sich die Bürger weiterhin so gut engagieren. Sieben Privatpersonen nutzten bereits das Programm und bekommen Fördermittel. Jetzt geht es an die Umsetzung der Gruppenideen", sagt Kiewel.
Doch welche der siebzehn am Abschlussabend vorgestellten Ideen schaffen es in die Realisierung? Das Moderationsteam fragt die Besucher.
Deutlicher Sieger mit 38 Stimmen: die Umgestaltung des Dorfplatzes. "Er ist in die Jahre gekommen und viel Flickwerk. Mit einfachen Mitteln ließe sich dort mehr Aufenthaltsqualität schaffen", sagt Nicole Cirsovius. Platz zwei erreichte mit 33 Stimmen die Idee, den Tourismus im Ort mit einem Panorama-Wanderweg anzukurbeln. "Die Gruppe Tourismus hat in mühevoller Kleinarbeit alle vorhandenen Strecken erfasst und ein Konzept für eine neue Route entworfen", sagt der Wanderer Marvin Funk. Mit 28 Stimmen konnten sich auch die Befürworter eines neuen, zentral gelegenen Spielplatz durchsetzen. "Toll, dass alle so engagiert dabei sind. Wir nehmen die Vorschläge ernst und stellen sie bald dem Rat vor.", sagt Ortsbürgermeister Harald Urfels.
Extra

Als einziger Ort im Eifelkreis wurde Pronsfeld 2014 zur Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung erklärt. Die Anerkennung gilt für sechs Jahre. So lange können sich alle privaten und öffentlichen Bauherren kostenlos beraten lassenund Bauzuschüsse vom Land erhalten. Allein in den Förderjahren 2000 bis 2013 wurden landesweit 991 Projekte realisiert und 42,7 Millionen Euro als Fördermittel für private und öffentliche Vorhaben gewährt. Ziele des Dorferneuerungsprogramms sind unter anderen, die Dörfer für die Zukunft zu stärken und sie für Neubürger attraktiver zu machen. aff

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