Prüm: Eifelverein feiert 125. Geburtstag

Prüm · Mit einem großen Festakt hat am Samstag das Jubiläumsfest des Eifelvereins in Prüm stattgefunden. Rund 400 Gäste verfolgten die Festansprache von Autor und Wanderer Manuel Andrack, der dem Eifelverein und der Eifel seinen ganz persönlichen Liebesbrief vortrug. Zeitgleich dazu gab es Wanderungen rund um Prüm.

Prüm: Eifelverein feiert 125. Geburtstag
Foto: Fritz-Peter Linden/Christian Brunker

Für Manuel Andrack ist die Eifel das schönste Mittelgebirge Deutschlands, und weil Deutschland die schönsten Mittelgebirge der Welt habe, folglich auch das schönste Mittelgebirge der Welt. Es sei zwar leider zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz geteilt, weshalb er für eine Wiedervereinigung in den Grenzen von 1888 plädiert - dem Gründungsjahr des Eifelvereins als die Eifel noch in Gänze zur preußischen Rheinprovinz gehörte. Andrack ist überzeugt, dass dem Eifelverein auch eine gute Zukunft offensteht. Denn das Wandern ist für ihn eben keine Modeerscheinung.

Auf dem Hahnplatz im Zentrum starteten gleichzeitig mehr als 500 Teilnehmer zu den Wanderungen, die rund um die Stadt oder den Schwarzen Mann führten. Dort war auch ein großer Eifelmarkt aufgebaut, auf einer Bühne gab es viel Musik, Unterhaltung und Interviews.

Zuvor hatte Mathilde Weinandy, Bürgermeisterin der Stadt Prüm und Hauptvorsitzende des Eifelvereins, an die Geschichte des Eifelvereins erinnert. Der starke Wille und die Vision der Gründerväter um Adolf Dronke seien für sie sehr bewegend. Der Pioniergeist, den man damals an den Tag gelegt habe, sei sehr beeindruckend. "Die Gründung des Vereins war ein Geschenk für die Eifel", sagte Weinandy. In den folgenden 125 Jahren hätte der Eifelverein trotz vieler schwerer Zeiten eine gute Entwicklung genommen - und die Eifel dazu. "Er war der Motor zur positiven Entwicklung unserer Eifel-Region", sagte Weinandy. "Wenn sie heute hier wären, könnten die Gründervater stolz auf ihren Eifelverein sein."

Stolz zeigen sich auch die Mitglieder aus den vielen Ortsgruppen, die am Samstag nach Prüm gekommen waren, um zu feiern und zu wandern: "Wenn es den Eifelverein nicht gäbe, dann gäbe es auch viele Wanderwege nicht", sagt Klaus Jäger, Wanderwart im Eifelverein Bad Neuenahr-Ahrweiler. "Dann würden viele Gäste aus der Region wegbleiben, weil sie nicht wüssten, warum sie herkommen sollen - und sie würden eine der schönsten Wanderregionen der Bundesrepublik nicht kennenlernen."

Viele Besucher beim Vereinsgeburtstag gehören den älteren Jahrgängen an. "Aber im Moment haben wir auch einigen jüngeren Nachwuchs", sagt Anne Floßbach von der Ortsgruppe Düren. "Die jungen Leute wandern auch. Nur nicht so wie wir", sagt ihre Vereinskollegin Therese Blenk.

Nicht im Verein - und auch erst 30 Jahre alt - ist Anna Wehage aus Wittlich: "Ich bin gerne draußen und fahre sonst Mountain-Bike." Aber das Wander-Angebot in Prüm habe sie, zusammen mit zwei Freundinnen, dennoch gern angenommen: "Das war heute eine spontane Idee", sagt sie. "Es ist immer schön, Strecken zu laufen, die man noch nicht kennt."

Verjüngung und Modernisierung: eines der Themen, über die in Prüm auch gesprochen wird. Das gilt für die Mitglieder, aber auch für das Material, das man zu Ausflügen in die Natur braucht: "Die Wanderkarte der Zukunft ist ein Mobilgerät", sagt Andreas Wisniewski vom Eifelverein Stadtkyll. "Und dann hat man nicht nur eine Karte dabei, sondern 30." Gerade hierbei müsse der Verein auf die aktuelle Entwicklung aufspringen. "Der Eifelverein stellt die Hardware - die Wege und so weiter. Aber an der Software verdienen andere." Diesen Markt der Zukunft müsse man bedienen - durch die Entwicklung von Apps und anderen Vermarktungsmöglichkeiten.

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