Prüm: Entschärfung der Prümer Fliegerbombe - Einsatz abgebrochen (Video)

Die im Prümer Wald gefundene Fliegerbombe hat dem Kampfmittel-Räumdienst (KMRD) am Freitagabend erhebliche Komplikationen bereitet: Ein Zünder des Sprengkörpers war so stark beschädigt, dass die Bombe abtransportiert werden musste. Die Evakuierung wurde gegen 21.15 Uhr aufgehoben. Video hier auf volksfreund.de

Prüm: Entschärfung der Prümer Fliegerbombe - Einsatz abgebrochen (Video)
Foto: ("e_pruem"

Die im Tettenbusch entdeckte amerikanische Fliegerbombe, Relikt eines schweren Luftangriffs in den letzten Weltkriegsjahren, hat am Freitag die Abteistadt länger als erwartet in Atem gehalten. Gegen 20.45 Uhr beschlossen dann die Einsatzkräfte wegen erheblicher Probleme mit einem defekten Zünder, die Entschärfung abzubrechen. Die Bombe wurde fortgebracht.

15 Uhr, Feuerwache Prüm, Lagebesprechung: "Unser Auftrag lautet, die Bürger zu sichern, das Waldgebiet zu räumen und abzusperren", sagt Peter Hillen von der Verbandsgemeinde (VG) Prüm. Dazu sind mehr als 120 Menschen an Ort und Stelle: Polizei, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk (THW), DRK und der Kampfmittel-Räumdienst.

Der KMRD hat rund um die Fundstelle, im Wald zwischen Wolfsschlucht und Stadtgebiet, einen Ring von rund 1500 Metern Durchmesser gezogen. Alle Menschen innerhalb dieser Zone, insgesamt etwa 1000, müssen bis 17 Uhr in Sicherheit gebracht sein. Dazu fährt die Polizei durch die Stadt, macht Lautsprecher-Durchsagen und klingelt an vielen Haustüren, um den Anwohnern die Situation zu erklären - und was sie zu tun haben.

Nicht alle können das ohne fremde Hilfe. Deshalb sind die Retter vom Roten Kreuz im Einsatz: Sie fahren zu den in der Sperrzone liegenden Einrichtungen, in denen sich kranke oder alte Menschen befinden. Zum Beispiel am Stadtwald: Dort werden die betreut wohnenden Menschen zu den Rettungsfahrzeugen gebracht und ins Krankenhaus oder zum Niederprümer Pastor-Billig-Haus gefahren, wo sie bis Einsatzende versorgt sind.

Die Helfer gehen sehr behutsam vor. Denn bei vielen der älteren Herrschaften weckt die Aktion schlimme Erinnerungen. "Die Leute kriegen Panik", sagt DRK-Organisationsleiter Oswald Benzel. Allerdings nicht alle: "Zu Fuß wär' ich schon da", scherzt ein trotz der Umstände noch gut gelaunter Senior.

Hinauf in den Prümer Wald: Dort haben KMRD-Einsatzleitzer Willi Wehrhausen und seine Kollegen die Zehn-Zentner-Bombe per Bagger zur Hälfte freigelegt. Allerdings sitzt der andere Teil des in einem Hang eingeschlagenen Sprengkörpers noch fest in steiniger Erde.

Zwei Zünder hat die Bombe, einen am Kopf, einen am Heck. Beide müssen entfernt werden. Und der Kopfzünder steckt noch fest. "Das ist das Problem" sagt Wehrhausen. "Der Zünder könnte beschädigt sein." Kurz darauf bestätigt sich die Befürchtung des Fachmanns: Der zweite Zünder ist demoliert. "Wir haben dadurch massive Probleme", sagt Wehrhausen.

Die Bergung zieht sich hin, die Entscheidung über das weitere Vorgehen fällt erst am späten Abend: Um 20.45 Uhr meldet die VG, dass der Einsatz abgebrochen werde. Die Bombe muss abtransportiert werden, die Evakuierung wird aufgehoben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort