Radfahrer, kommst du nach Prüm …

Das Radwegenetz in der Eifel wird immer dichter, immer mehr Lücken werden geschlossen. Doch gerade in der Abteistadt lässt die Beschilderung des Prümtalradwegs deutlich zu wünschen übrig. Den richtigen Weg zu finden, ist für Ortsfremde reine Glückssache.

 Der Prümtal-Radweg verbindet die Abteistadt mit dem regionalen Radwegenetz. Doch an der Stadtgrenze aus Richtung Niederprüm fehlen wichtige Hinweisschilder. TV-Foto: Christian Brunker

Der Prümtal-Radweg verbindet die Abteistadt mit dem regionalen Radwegenetz. Doch an der Stadtgrenze aus Richtung Niederprüm fehlen wichtige Hinweisschilder. TV-Foto: Christian Brunker

Prüm. Mit wunderbarem, glatten Asphalt führt der Prümtalradweg von Watzerath in Richtung Prüm. Doch vor den Toren der Abteistadt beginnt das Abenteuer. Auf Höhe Niederprüm endet der geteerte Weg, die letzten rund 400 Meter des Radwegs führen über die geschotterte ehemalige Bahntrasse. Für Inline-Skater bedeutet das Endstation.

Und dann ist dort plötzlich Schluss



Es gibt zwar eine asphaltierte Alternative über einen Wirtschaftsweg hinter dem Bauernhof, doch zum einen geht es dort ein gutes Stück bergauf, zum anderen ist der Weg durch die Rinder stark verdreckt, was gerade bei Regen die eine oder andere ungewollte Rutschpartie verursachen kann.

Deutlich unübersichtlicher wird es allerdings am Ende des geschotterten Weges, wenn die Radfahrer auf die B 410 an der Wenzelbach stoßen. Hier gibt es keinerlei Hinweis darauf, wo der Radweg weiter verläuft. Suchende können dort grundsätzlich zwischen drei Möglichkeiten wählen, ihren Weg fortzusetzen. Zum ersten über die Bundesstraße, was gerade für Familien keine empfehlenswerte Variante ist, weil die Verkehrsinseln den Autofahrern das Überholen erschweren. Die zweite Variante führt geradeaus weiter auf der ehemaligen Bahntrasse und scheint auch die beabsichtigte Wegführung zu sein - nur der Hinweis darauf fehlt. Zusätzliches Manko: Der Zustand des Weges lässt doch deutlich zu wünschen übrig. Als dritte Möglichkeit bietet sich die Fahrt über das Ausstellungsgelände an. Diese Strecke ist asphaltiert, bleibt aber mangels Beschilderung den Einheimischen vorbehalten. Außerdem endet sie auf Höhe des Bahnhofs an der Brücke mit einer heruntergelassenen Schranke.

Doch auch die Variante "ehemalige Bahntrasse" endet jäh: Vor dem Parkplatz des Netto-Einkaufsmarkts steht eine rot-weiße Absperrung im Weg. Hinweise wie es weitergeht? Fehlanzeige. Setzt man die Fahrt über die Parkplätze hinter dem Bahnhof fort, stößt man endlich in Höhe des Fahrradladens wieder auf einen Wegweiser, der den Radfahrern sowohl das Zentrum als auch den weiteren Weg in Richtung Dausfeld und Stadtkyll weist.

Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy ist sich des Problems der Ausschilderung bewusst. "Ich habe selbst schon gesehen, dass Radfahrer auf der Bundesstraße nach Niederprüm gefahren sind, weil sie den Radweg nicht gefunden haben." Sie kündigt Verbesserungen an: "Das ist demnächst Thema im Stadtrat. Der Radweg soll im Zuge der Fertigstellung der Bahnhofstraße besser ausgeschildert werden."

Meinung

Der Weg in die Stadt

Jeder, der schon mal mit dem Fahrrad längere Touren gemacht hat, kennt das Problem: Man kommt an eine Kreuzung und hat keine Ahnung, wie es weitergeht. Wenn eine klare Beschilderung fehlt, hilft nur der Blick auf die Karte - und oft genug landet man doch auf dem falschen Weg. Prüm hat den Vorteil an einem gut frequentierten Radweg zu liegen, der viele Touristen in die Stadt führt. Man täte gut daran, sich zusammen mit der Bahnhofstraße ein Konzept zu überlegen, wie man die Gäste in die Innenstadt leiten will - und nicht daran vorbei. Außerdem sollte man sich von den schönsten Seiten präsentieren. Ganz entscheidend dabei ist, dass der beschilderte Weg familienfreundlich ist. Spätestens zum nächsten Frühjahr sollte eine Lösung gefunden worden sein. c.brunker@volksfreund.de

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