Rasantes Reitspektakel auf nassem Untergrund

Attraktiv und bestens organisiert: Die Grundvoraussetzung für eine gelungene 39. Auflage des Prümer Pferdemarkts, zugleich das Jubiläumsfest des Reitvereins Prümer Land, waren gegeben. Nur das Wetter spielte nicht so recht mit. Die zahlreichen Besucher erlebten trotzdem ein aufregendes Spektakel, in deren Mittelpunkt die eleganten Vierbeiner standen.

 Wilde Jagd durch die „Puszta“: Reitshow der ungarischen Reitkünstler. TV-Foto: Elmar Kanz

Wilde Jagd durch die „Puszta“: Reitshow der ungarischen Reitkünstler. TV-Foto: Elmar Kanz

Prüm. (ka) "Etwa viertausend könnten es werden", Werner Arens, Vorsitzender des Reitverein Prümer Land, schätzte die Besucherzahl gegen Mittag. Da klang es noch verhalten optimistisch.

Leidlich erträglich ist dann auch das Wetter beim Höhepunkt eines jeden Pferdemarktes, den mitreißenden Reit- und Dressurvorführungen mit edlen Pferden aller Art. Allerdings ist es schon ein Unterschied, ob etwa eine rasante "Spanische Fiesta" unter der warmen Sonne Andalusiens oder unter dem tristen Prümer Regenhimmel über die Bühne geht: Dort vor feurigen Spaniern, hier vor fröstelnden Eifelern. Ähnliches gilt auch für die "Ungarische Post" ohne Puszta.

Dennoch, die Akteure und ihre vierbeinigen Freunde sind so gut, dass die begeisterten Zuschauer ihre Freude haben. Und vielleicht scheint ja beim nächsten Pferdemarkt auch schon wieder die Sonne.

Etwa 150 Pferde aller Rassen und diverses Kleinvieh beteiligten sich am Tierauftrieb. Besonderes Augenmerk lege man beim diesjährigen Pferdemarkt auf tiergerechte Haltung, sagen die Veranstalter. Beliebte Pferdemarkt-Attraktionen sind Kutschfahrten, Ponyreiten, der Kleintier- und Bauernmarkt, Second-Hand-Markt und Tauschbörse. "Hier trifft man Leute, die man lange nicht gesehen hat, erfährt Neuigkeiten und hält so manches Schwätzchen", meint einer, der sich als "altes Pferdemarktinventar" bezeichnete.

Großen Spaß auf dem Pferdemarkt haben vor allem die kleinen Besucher: Sie nähern sich mal ängstlich, zögerlich oder auch forsch den für sie großen Tieren.

Kernpunkt des Pferdemarktes ist und bleibt aber der Pferdehandel. "Abgemacht. Alles klar", Frank Röhrig, Pferdehändler aus Windeck im Siegkreis, ist gerade per Handschlag mit einem Eifeler Bauern handelseinig geworden. "Hier gilt noch der Handschlag und das gegebene Wort", betonen beide. Röhrig und seine Partnerin Sabrina Gossmann sind bereits "zum x-ten Mal" in Prüm dabei und hochzufrieden: "Bis zum Mittag haben wir schon sieben Pferde verkauft, vom Pony bis zum Springpferd". Der Prümer Markt sei "eine prima Sache" und auch bei den Kollegen sehr beliebt. Es sei zu wünschen, dass es ihn noch lange gebe. Nur "das mit den Pässen und der Anmelderei" könne etwas flotter ablaufen.

Gegen 15 Uhr verfinstert sich der Himmel so, dass einige Besucher fluchtartig das Weite suchen - und auch der Besucherzustrom flacht ab. Ob Werner Arens mit der eingangs geschätzten Besucherfrequenz richtig lag, scheint bei Marktschluss um 17 Uhr fraglich. pwr/

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