Rheinland-pfälzische Naturparks arbeiten enger zusammen: Erster Wandertag führt in die Schönecker Schweiz

Prüm/Neuwied/Schönecken · Die acht Naturparks in Rheinland-Pfalz wollen noch enger zusammenarbeiten. Zu einem ersten gemeinsamen Wandertag am Sonntag, 29. Mai, lädt der Naturpark Nordeifel zu einer Rundtour in die Schönecker Schweiz ein.

 Wer in Schönecken wandert, kommt an einen Besuch der Burgruine kaum vorbei. TV-Foto: Frank Auffenberg

Wer in Schönecken wandert, kommt an einen Besuch der Burgruine kaum vorbei. TV-Foto: Frank Auffenberg

Foto: Frank Auffenberg (aff), Frank Auffenberg ("TV-Upload Auffenberg"

Narzissenblüte, goldener Ginster, Rotmilane - wer offenen Auges durch die Kultur- und Naturlandschaften der Eifel schlendert, kommt aus dem Staunen kaum raus. Während Besucher und Einheimische die Landschaft schätzen, sind die acht Naturparks in Rheinland-Pfalz und deren Angebote bei vielen noch immer nicht bekannt genug. "Beim jüngsten Treffen der Vorsitzenden aller rheinland-pfälzischen Naturparks in Neuwied haben wir jetzt beschlossen, dass sich daran etwas ändern muss. Gemeinsam geht es nun in die Offensive. Wir haben eine Kooperationsvereinbarung getroffen", sagt Anne Stollenwerk, Geschäftsführerin des Naturparks Nordeifel in Prüm. Und das erste Ergebnis dieses Schulterschlusses steht drei Wochen nach der Vereinbarung vor der Tür: Am Sonntag, 29. Mai, laden die Parks zum gemeinsamen Wandertag ein - im Altkreis Prüm geht es in die Schönecker Schweiz.Interessen besser vertreten

"Wir Geschäftsführer sehen uns relativ häufig, im vorigen Jahr etwa sieben Mal. Dass wir uns aber mit allen Vorsitzenden zusammensetzen, ist noch sehr neu", sagt Anne Stollenwerk. Erst 2015 habe man dieses Zukunftstreffen ins Leben gerufen. "Es wurde zunächst einmal ein Positionspapier erarbeitet, um unsere Interessen geschlossen bei der Politik zu vertreten", sagt sie, anschließend habe man sich gemeinsam den Fraktionen des Landtags vorgestellt. "Unsere Vorsitzenden können einfach die Interessen der Parks anders vertreten als wir Geschäftsführer oder Mitarbeiter." Sie seien meist als politische Mandatsträger mitten im Geschehen, ihre Stimmen hätten eine ganz andere Gewichtung. Nachdem beim ersten Treffen die Marschrichtung abgestimmt wurde, widmete man sich nun der Zusammenarbeit und der "Institutionellen Förderung".
"Die Zusammenarbeit ist relativ leicht umsetzbar. Da müssen wir uns nur gut abstimmen und gemeinsam planen, das Thema Förderung ist aber komplizierter", sagt die Geschäftsführerin.

Die finanzielle Förderung sei seit 1984 gleich geblieben: "Die Anforderungen sind seitdem jedoch deutlich gestiegen." Geschlossen forderten die Naturpark-Vorsitzenden daher nun vom Land eine "angemessene Finanzierung der Geschäftsstellen, damit der vorgesehene Aufgabenkatalog auch bearbeitet werden kann". Kurzgefasst sind die Naturparks vom Land damit beauftragt, die Interessen des Landschafts- und Naturschutzes zu verfolgen, aber gleichzeitig auch die Funktion der Gebiete als Erholungsflächen zu wahren oder sogar auszubauen.
"Die Bekanntheit unserer Parks soll in der Öffentlichkeit, aber eben auch in der Politik stärker verankert werden. Mit einer gemeinsamen Stimme sollte das besser klappen, zumal wir ja zusammen nicht gerade klein sind." Werden die Flächen aller acht rheinland-pfälzischen Naturparks zusammengerechnet, nehmen sie mit mehr als 6300 Quadratkilometern rund 32 Prozent der Landesfläche ein. Allein 21 Landkreise und Städte haben Anteile an einem oder mehreren Parks, etwa 800 Gemeinden engagieren sich, 20 Prozent aller Einwohner im Land leben im Gebiet eines Naturparks. "Geschlossen können wir auf eine breite Unterstützerebene blicken."

Zu behaupten, niemand wisse von der Arbeit der Parks, sei natürlich eine riesige Übertreibung, sagt sie, dennoch könnten die unzähligen Projekte und Aktionen noch bekannter sein. "Deswegen wollten wir mit dem gemeinsamen Wandertag auch so schnell wie möglich die erste Aktion starten." Passenderweise habe der deutsche Dachverband der Naturparks schon länger einen Wandertag, an den wir uns anschließen konnten."
Treffpunkt zur Wanderung durch die Schönecker Schweiz ist am Sonntag, 29. Mai, um 10.30 Uhr am Wanderparkplatz an der L 5. Geleitet wird die Tour von der Gästeführerin Brunhilde Rings und dem Diplom-Biologen Torsten Weber. Die Teilnahme kostet 5 Euro (Kinder 3 Euro, Familien 12 Euro) inklusive Verpflegung bei einer Picknickpause.Extra

 Die Vorsitzenden aller rheinland-pfälzischen Naturparks setzen auf engere Kooperation. Foto: AG der Naturparke RLP

Die Vorsitzenden aller rheinland-pfälzischen Naturparks setzen auf engere Kooperation. Foto: AG der Naturparke RLP

Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"

Der Naturpark Nordeifel wurde 1960 in Schleiden (Kreis Euskirchen) gegründet. 1970 kam das Teilgebiet in Rheinland-Pfalz hinzu, 1971 die Partnerschaft mit dem belgischen Naturpark Hohes Venn-Eifel. Gemeinsam bilden die drei Abschnitte auf 2700 Quadratkilometern den "Deutsch-Belgischen Naturpark Hohes Venn-Eifel". Der nordrhein-westfälische Teil ist 1600 Quadratkilometer groß, in Rheinland-Pfalz liegen 400, auf der Fläche der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens 700 Quadratkilometer. aff Weitere Informationen im Internet unter: www.naturpark-eifel.de

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