"Saalü" sagt wieder "Salü"

"Saalü", das vom Landes-Bildungsministerium geförderte Varieté in alten Dorfsälen, startet in den Herbst und ins 16. Jahr seiner Laufzeit. Erster Termin: am Freitag, 30. Oktober, 20 Uhr, im Landgasthof Jünkerath.

 Geschichten aus der Region haben die vier Künstler des Varietés „Saalü“ im Gepäck. Foto: privat

Geschichten aus der Region haben die vier Künstler des Varietés „Saalü“ im Gepäck. Foto: privat

Jünkerath. Seit 1994 tourt "Saalü" durch die Lande, die Heimat revue gastierte bisher in rund 250 Orten. Ziel: die alten, oft von kühlen "Mehrzweck" - und anderen Hallen abgelösten klassischen Dorfsäle wieder mit Programm und Leben zu füllen.

Das scheint vielerorts gelungen zu sein: "Manchmal haben sich sogar Theatervereine neu organisiert", sagt Martina Helffenstein, die für das Bildungsministerium die "Saalü"-Reihe betreut. In anderen Dörfern habe man das Gastspiel zum Anlass genommen, einen runtergekommenen Saal noch einmal zu erneuern oder dort wieder Veranstaltungen auszurichten.

Gute Ansätze und schöne Erfolge also, und deshalb läuft "Saalü" auch im 16. Jahr weiter. In Jünkerath startet am letzten Oktoberfreitag die Herbstsaison: mit einem Programm, das viel Vorbereitung verlangt. "Ich lese alles, was es gibt", sagt Martina Helffenstein. Ortschroniken, Festschriften und andere Publikationen gehören dazu, allerdings zieht die Organisatorin auch immer selbst über die Dörfer, spricht mit Bürgermeistern, Vereinsvertretern und anderen Trägern dörflicher Kultur.

Bis zu fünf solcher Gesprächsrunden gibt es - denn das Programm, zu dem eine kabarettistisch-musikalische "Rahmenhandlung" gehört, soll vor allem von Geschichten und Ereignissen aus den jeweiligen Orten leben.

"Es passiert jeden Abend etwas anderes", sagt Martina Helffenstein. Und das gelte gerade für Jünkerath, denn dort sei sie in der Vorbereitung bestens unterstützt worden, von Ortsbürgermeister Rainer Helfen und den Vereinsvertretern.

Der "Saalü"-Rahmen wird bestritten von vier versierten Kleinkunstprofis mit Erfahrung vom Fernsehen bis zum Düsseldorfer Kom(m)ödchen - in diesem Jahr sind es Michael Meierjohann, Charla Drops, Mark Welte und Wolfgang Müller, die als "Michael", "Mark", "Charla" und Moderator "Gündä" auftreten.

Das Quartett kommt aus der Stadt aufs Land und sucht dort nicht nur Erholung: Michael zum Beispiel, ausgestattet mit einem Pullunder, der laut Ankündigung "älter ist als er selbst", hätte gern endlich eine Frau. Und, so heißt es weiter, "wer ihn einmal erlebt hat, weiß: Er wird noch lange suchen". Zusammen mit Akteuren aus dem Dorf präsentieren die vier Künstler ein buntes Heimatvarieté, mit Geschichten von der "Krim", der "Kolonie" und anderen Lokalitäten auf der Jünkerather und Glaadter Ortskarte. Die heimischen Mitstreiter bei "Saalü": die Jugendgruppe des Musikvereins, die kleinen Funken der Kylltalnarren, die "Vulkan Country Dancers", Jugendliche von der Graf-Salentin-Schule und viele weitere Akteure. Alte und neue Ortsansichten flimmern zum Teil als Weltpremiere über die Leinwand - und Ortsbürgermeister Rainer Helfen macht sich seinen Reim auf sein Dorf.

Der Eintritt kostet im Vorverkauf (Landgasthof, Kreissparkasse & Volksbank) acht Euro, an der Abendkasse zehn Euro.

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