Schiffbruch im Prümtal

WAXWEILER. Die Eifel-Ferienpark Waxweiler GmbH ist in wirtschaftlichen Turbulenzen. Die Betreibergesellschaft des Ferienparks hat aufgrund finanzieller Nöte Insolvenz beantragt.

100 Camping-Stellplätze und 86 Ferienhäuser die einzelnen Gesellschaftern gehören und dazu noch das Rezeptions- und Verwaltungsgebäude sowie das Bistro und der Laden. Das ist der Ferienpark Waxweiler. Den Laden am Laufen hielt bisher die Eifel Ferienpark Waxweiler GmbH. Deren Geschäftsführerin hat nun jedoch beim Amtsgericht Bitburg die Insolvenz beantragt. Mit dem Gang zum Gericht ist offensichtlich der vor gut zwei Jahren gestartete Versuch gescheitert, den Ferienpark in ruhigeres Fahrwasser zu lenken. Martina und Hermann Fuchs hatten zum 1. April 2004 die Anlage übernommen. Sie hatten auf einen guten Vermittlungsvertrag mit den Eigentümern der 86 Ferienhäuser gesetzt, wollten die 100 Camping-Stellplätze offensiver vermarkten und den Service-Bereich attraktiver gestalten. Bisher noch nichts Konkretes zum Fall konnte am Donnerstag Thomas B. Schmidt sagen. Er war vom Amtsgericht Bitburg am Mittwochnachmittag mit der vorläufigen Insolvenzverwaltung beauftragt worden. "Meine Mitarbeiter und ich müssen erst die Lage in Waxweiler sondieren", sagte Schmidt. Erst in der kommenden Woche könne er konkreter Angaben machen. Alarmiert von der Entwicklung ist unter anderem auch Patrick Schnieder, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld. "Der Ferienpark hat für Waxweiler und darüber hinaus große Bedeutung", sagte Schnieder dem TV. Es sei schade, dass es mit der aktuellen Betreibergesellschaft nicht geklappt habe. Seit mehr als zehn Jahren immer wieder Probleme

Finanziell könnten VG und Ortsgemeinde der GmbH natürlich nicht unter die Arme greifen, sagte Schnieder. Wie auch schon bei der früheren Insolvenz seien sein Haus und die Ortsgemeinde bereit, vermittelnd tätig zu werden, um dem Park eine Zukunft zu sichern. Damals hatten die Kommunen die Hausbesitzer und die Betreiber zu einem gemeinsamen Gespräch eingeladen, sagte Schnieder. Ortsbürgermeister Klaus Juchmes war aufgrund eines Auslandsaufenthalts nicht zu erreichen. Durch die Insolvenz der Eifel Ferienpark Waxweiler GmbH verkompliziert sich die Lage im Ferienpark. Schließlich ist die nun in wirtschaftlichen Turbulenzen geratene GmbH die Auffanggesellschaft für die Ferienpark Waxweiler GmbH. Die hatte ebenfalls Insolvenz angemeldet in der sie sich nach wie vor befindet. Begonnen hatten die Probleme mit dem Park im Jahr 1995. Damals hatte die Aegon-Ferienpark-Gesellschaft, seit 1976 in Waxweiler aktiv, dem Standort den Rücken gekehrt. Verkauft wurde der Komplex für rund 1,6 Millionen Euro an die Firma Bellevue, die die Anlage hausweise für rund zwei Millionen Euro verkaufte. Ab 1996 firmierte die Siedlung unter dem Namen "Eifel-Ferienpark Waxweiler". Bereits 1997 war der Park in einer wirtschaftlichen Schieflage, dass der Konkurs drohte. Ein neuer Geschäftsführer wurde gefunden, die Probleme schienen behoben. 1999 übernahmen die Bungalow-Besitzer die Betriebsführung. Sie kauften unter anderem das Rezeptionsgebäude der Firma Bellevue ab. Ende 1999 vermeldet die Geschäftsführung, rund 750 000 Euro in die Infrastruktur investieren zu wollen. Mitte 2000 gibt es erneute Probleme, 2003 wollen die Besitzer den zum Park gehörenden Campingplatz und die Gemeinschaftsanlagen verkaufen. Es finden sich Käufer, die nur Wochen später wieder vondannen ziehen. Als Folge ging die Ferienpark Waxweiler GmbH in Konkurs.

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