Schluss mit den Warteschlangen

Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) will den Unfallschwerpunkt zwischen Prüm und Weinsheim-Brühlborn durch Einbindung der bisher ungenutzten Brücke entschärfen. Der Stadtrat stimmte zu.

Prüm. Wäre es nach dem Willen der Planer in den 60er-Jahren gegangen, sähe das Fernstraßennetz im Eifelkreis Bitburg-Prüm heute ganz anders aus. Die B 51 aus Richtung Köln sollte östlich von Prüm geradewegs über die B 410 hinweg in Richtung Süden führen. Zwar geht die damals vorgesehene Trasse tatsächlich östlich von Rommersheim weiter. Aber der aufgeschüttete Erddamm endet bei Hersdorf im Nichts und wurde nie asphaltiert.Grund: Der Bau der A 60 zwischen belgischer Grenze und Wittlich kam dazwischen. Die B 51 wurde als eine Art Umgehungsstraße an Prüm vorbei über die Held zur Autobahnauffahrt Prüm geführt. Der Knotenpunkt B51/B410 in der Nähe des Weilers Brühlborn erwies sich jedoch als Unfallschwerpunkt. Aus Richtung Süden/A 60 staut sich der (Schwerlast-)Verkehr auf der Linksabbiegespur. Aus Richtung Norden/A1 müssen alle Fahrer durch eine enge Rechtskurve, um anschließend entweder links abzubiegen (in Richtung Gerolstein) oder per Beschleunigungsspur in Richtung Prüm aufzufahren.An diesen Gefahrenstellen setzt der LBM an. Kernelement ist die in den 60er-Jahren gebaute und vor zwei Jahren sanierte Brücke. Wer künftig aus Richtung Prüm weiter in Richtung Köln fahren will, braucht nicht mehr auf eine freie Gegenfahrbahn zu warten. Er fährt rechts ab, eine bogenförmig ansteigende Rampe hinauf und schließlich über die Brücke auf die B 51.Bogenförmige Rampe führt auf die Brücke

Wer aus Richtung Köln in Richtung Gerolstein fahren will, fährt zunächst geradeaus über die Brücke, dann einen Rechtsbogen abwärts und schließlich unter der Brücke durch auf die B 410. Der Verkehr in Richtung Prüm muss zwar weiterhin einfädeln, doch die Beschleunigungsspur wird um rund 110 Meter auf 240 Meter verlängert. Dadurch bleibt den Fahrern mehr Raum und Zeit, sich in den fließenden Verkehr auf der viel befahrenden Bundesstraße einzuordnen. Um Platz zu schaffen, fallen eine Bushaltestelle und ein Mitfahrer-Parkplatz weg. "Die vorhandenen Wirtschaftswege werden verkehrsgerecht angeschlossen", heißt es im Erläuterungsbericht des LBM. Das Projekt ist im Investitionsprogramm 2007 des Bunds vorgesehen. Baurecht vorausgesetzt, könnten die Bagger also noch in diesem Jahr rollen. "Es wäre eine super Sache, wenn der Knotenpunkt entschärft würde", sagte Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy (CDU) im Prümer Stadtrat. Einstimmig und ohne Diskussion stimmte der Rat dem so genannten höhenfreien Umbau zu. Auch die Ortsgemeinde Rommersheim wird um Zustimmung gebeten. Vom LBM Gerolstein war am Mittwoch keine Auskunft zu Kosten und Details zu bekommen, da Leiter Harald Enders außer Haus weilte. Meinung Besser spät als gar nicht Schon vier Jahrzehnte lang steht die Brücke am Knotenpunkt B 51/B 410 als stilles Mahnmal einer verworfenen Verkehrsplanung in der Landschaft. Während die einst vorgesehene Trasse aufgrund der A 60 längst überholt ist, kann die Nutzung der Brücke die Situation an der delikaten Kreuzung deutlich verbessern. Dem steigenden Verkehrsaufkommen im Nadelöhr zwischen den Autobahnen trägt der Bund endlich Rechnung. Kein Wunder, dass der Stadtrat das Projekt durchwinkte. Auch wenn die scharfe Rechtskurve bestehen bleibt: Fahrer dürfen sich auf zügigen Verkehrsfluss und vor allem auf eine sicherere Verkehrsführung freuen. m.hormes@volksfreund.deExtra Für den Sommer steht ein weiteres großes Straßenbauprojekt bei Prüm an. Vom 2. Juli bis 15. August wird die B 51 zwischen der Abfahrt Rommersheim und der A-60-Anschlussstelle Prüm saniert und deshalb einseitig gesperrt. Auf diesem Abschnitt haben sich durch die Belastung tiefe Spurrinnen in der Fahrbahn gebildet. Der Verkehr in Richtung Autobahn wird durch die Stadt umgeleitet, und zwar über den Gerberweg und die Bahnhofstraße statt über den Hahnplatz. Zu diesem Anlass soll an der Kreuzung Gerberweg/Bahnhofstraße eine abknickende Vorfahrt eingerichtet werden — eine Regelung, die später nach dem Bau des Kreisverkehrs an der Ecke Gerberweg/Ritzstraße/Prümtalstraße möglicherweise dauerhaft gilt. Als Folge der B-51-Sanierung verschiebt sich der Baubeginn in der Bahnhofstraße/B 410 in Prüm erneut, und zwar auf den September 2007. (cus)

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