Schlussakkord und Eröffnungsfanfare

Das Insolvenzverfahren für den Ferienpark Waxweiler ist abgeschlossen. Ein neuer Investor aus Luxemburg hat den Ferienpark, der zuvor schon mehrfach Insolvenz anmelden musste, gekauft. Den Betrieb übernimmt nun die "Eifel Ferienpark Prümtal GmbH" mit Geschäftsführerin Claudia Suringh. Man ist optimistisch, den Park nun in ruhigeres Fahrwasser zu führen und zukunftsfähig weiterzuentwickeln.

Waxweiler. (ch) "Das ist heute der Schlussakkord und gleichzeitig die Eröffnungsfanfare", sagt Patrick Schnieder, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld. Er ist wie auch Ortsbürgermeister Klaus Juchmes über die aktuelle Entwicklung sehr erfreut und überzeugt, dass der Ferienpark mit dem neuen Konzept und dem neuen Betreiber jetzt in eine "gute und sichere Zukunft" starten wird. Vertrauen der Hausbesitzer zurückgewinnen

Dies wird vor allem die Aufgabe von Geschäftsführerin Claudia Suringh sein, die seit Dezember 2006 den Park zunächst im Auftrag des Insolvenzverwalters leitete, sich dann aber entschloss, mit einer eigenen Betriebsgesellschaft den Ferienpark selbst weiterzuführen. "Das wirklich Schwierigste war es, wieder das Vertrauen der Hauseigentümer zu gewinnen", sagt Suringh. "Viele waren enttäuscht und wütend, aber es ist uns gelungen, einen Großteil von unserem Konzept zu überzeugen. Damit ist jetzt die Basis für den Neuanfang gelegt", sagt Suringh.Laut Rechtsanwalt Philipp Burgard aus der Kanzlei des Insolvenzverwalters Thomas B. Schmidt ist das Insolvenzverfahren abgeschlossen. Die neue Geschäftsführerin könne jetzt mit dem luxemburgischen Investor unbelastet die Zukunft des Ferienparks gestalten. Der Investor selbst möchte nicht öffentlich in Erscheinung treten. Nach Auskunft von Burgard handelt es sich dabei um "jemanden, der sowohl zu der Region steht, als auch den Ferienpark zukunftsfähig und -trächtig machen und voranbringen möchte".71 neue Häuser und ein Pony-Park

Entscheidend dafür, dass dieser Neustart nicht genauso scheitert, wie die zahllosen bisherigen Versuche, ist für Burgard, dass endlich eine einheitliche rechtliche Grundlage mit den Eigentümern gelegt worden ist, die die zahlreichen Abwicklungen wie Vermietungen, Abrechnungen und Ähnliches regelt. Wesentlicher Bestandteil des neuen Konzepts ist die Erweiterung um 71 neue Ferienhäuser, die oberhalb des bestehenden Ferienparks in den Hang gebaut werden sollen. "Damit bekommt der Ferienpark eine Größe, mit der man auch wirtschaftlich arbeiten kann", sagt Schnieder. In diesem Zug mussten die Eigentümer auch die bestehenden Häuser renovieren, damit ein einheitlicher Standart gewährleistet werden kann. Außerdem sollen bis 2010 eine neue Saunalandschaft, eine neue Gastronomie und ein Pony-Park entstehen. Eine genaue Investitionssumme nennt Geschäftsführerin Suringh dabei nicht, aber sie soll im siebenstelligen Bereich liegen. Im Zusammenhang damit sollen später auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Gerade mit dem Pony-Park soll der Ferienpark künftig vermarktet werden. Nach dem Willen von Suringh soll er ermöglichen, jedem Kind für die Zeit seines Aufenthalts ein eigenes Pony anzuvertrauen. "Man muss den Leuten heutzutage etwas bieten, und das ist einmalig in Deutschland", sagt Suringh. Auch die neu gegründete Eigentümer-Vereinigung ist optimistisch, dass es nun endlich mit dem Ferienpark wieder aufwärts geht. Meinung Chance für den Neustart Sollte das endlose Kapitel "Insolvenz Ferienpark Waxweiler" endlich geschlossen werden können? Gibt es endlich ein Ende der immer wieder neu auftauchenden und oftmals ebenso schnell wieder verschwindenden Investoren, Konzepte und Betreiber-Gesellschaften? Es spricht einiges dafür. Endlich gibt es eine belastbare rechtliche Grundlage zwischen den Ferienhaus-Besitzern und der Betreiber-Gesellschaft, die die Vermietung und die Abrechnungen regelt. Endlich wird der Ferienpark professionell vor Ort geführt und mit einem durchdachten Konzept fit für die Zukunft gemacht. Und das Wichtigste: Endlich ziehen alle an einem Strang in dieselbe Richtung. c.brunker@volksfreund.de

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