Schnelles Eingreifen verhindert Großbrand

Möglicherweise auf Grund eines technischen Defekts haben sich am Donnerstagmorgen im Prümer Holzwerk Späne entzündet. Die Feuerwehr hatte die Lage zwar schnell unter Kontrolle, das Suchen und Löschen des Brandherds zog sich jedoch bis zum Nachmittag hin. Verletzt wurde niemand.

Prüm. Donnerstagmorgen gegen 10 Uhr. Mitarbeiter des Prümer Holzwerks in der Prümtalstraße bemerken einen Brandgeruch aus dem Spänesilo — Alarmstufe rot! Die Feuerwehr Prüm rückt mit vier Fahrzeugen und 15 Mann aus. Schnell wird klar: Es steht nichts lichterloh in Flammen, doch der verdeckte Schwelbrand könnte sich ausbreiten und großen Schaden anrichten."Wir versuchen mit Handwerkzeugen und einer Förderschnecke, an den Brandherd heran zu kommen", sagt Dominik Hoffmann von der Feuerwehr. Mit Löschwasser hält sich die Wehr zunächst zurück, weil sich nasses Sägemehl schnell verdichtet und hart wird.Viele erinnern sich an einen Großbrand an gleicher Stelle 1996, als der Feuerwehr-Einsatz sogar eine Woche lang dauerte. Um so gewissenhafter gehen die Männer vor, wollen Risiken ausschließen.Mitarbeiter errichtet Sandsperre per Bagger

Ein Holzwerk-Mitarbeiter errichtet vorsichtshalber per Bagger eine Sandsperre, damit das Späne-Wasser-Gemisch nicht die Böschung hinunter in die Prüm fließt. Das biologische Material gilt als unbelastet. Unterdessen wächst der Holzreste-Berg neben dem 22 Meter hohen Silo, ohne dass drinnen Brandnester in Sicht kommen.Gegen 11.45 Uhr trifft eine weitere Förderschnecke ein, mit der die Späne durch eine Seitentür in der Silowand schneller nach draußen transportiert werden können. Gleichzeitig baut die andere Förderschnecke den Silo-Inhalt von unten ab, so dass der Behälter nach und nach mit Wasser ausgespült werden kann.Werksmitarbeiter halten nachts Brandwache

Spezielle Klappen im Silo, die sich im Notfall eines Druckaufbaus automatisch öffnen und so eine Explosion verhindern können, bleiben dicht — so weit kommt es nicht. Gegen 15 Uhr gibt Wehrleiter Reinhard Houscht Entwarnung: "Die Brandnester sind entfernt, wir kontrollieren noch weiteres Material. Eine Spezialfirma hat das Wasser abgesaugt. Während der Nacht halten Werksmitarbeiter Brandwache."Laut Erhard Möller, Geschäftsführer des Prümer Holzwerks, ist die Höhe des Sachschadens noch nicht absehbar: "Von 56 Tonnen haben wir bisher etwa sechs Tonnen heraus geholt. In den nächsten Tagen machen wir das Silo ganz leer und forschen nach der Brandursache." Da es keine Hinweise auf Brandstiftung gibt, vermutet die Polizei einen technischen Defekt.Die Produktion fällt zum Teil aus. Das Werk mit 48 Mitarbeitern stellt Brettschichtholz her, das zum Beispiel für Stützen und Trapezbinder verwendet wird. Über Luftfilter werden die Holzspäne abgesaugt und im Silo gelagert. Die Späne befeuern wiederum die Heizungsanlage. Überschüssiges Material verkauft das Werk an Abnehmer, die daraus Pellets, Tierstreu oder Spanplatten machen.

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