Watzerath. (cus) Freitagnachmittag, kurz nach 16 Uhr am Ortsrand von Watzerath. Ein 13-jähriges Mädchen öffnet im Haus ihrer Familie die Tür zum Dachgeschoss. Dicke Rauchschwaden kommen ihr entgegen. Sie alarmiert ihren 20-jährigen Bruder, der seine Schwester, den 48-jährigen Vater und einen 71-jährigen Bekannten schnell nach draußen bringt. Alle bleiben unverletzt.Die Feuerwehren Prüm, Niederprüm und Watzerath rücken aus. Mit schwerem Atemschutz starten sie den Innenangriff über die Treppe ins Dachgeschoss. Draußen spritzen Kameraden vom Korb der Drehleiter aus Löschwasser aufs Dach. "Wir decken das Dach teilweise ab, um an die Glutnester heranzukommen", sagt Wehrleiter Reinhard Houscht. Ein RWE-Mitarbeiter schaltet zur Sicherheit die Stromversorgung des Hauses ab.Familie kommt bei Verwandten unter

Nach ersten Ermittlungen der Polizei könnte das Feuer aufgrund eines technischen Defekts im Stromverteiler ausgebrochen sein. Der Sachschaden soll sich in Höhe einer mittleren fünfstelligen Eurosumme bewegen.In dem Haus hatte es erst am Vatertag gebrannt, als vermutlich aus Fahrlässigkeit eines Bewohners eine Matratze durch eine Zigarette entflammt wurde (der TV berichtete). Der 20-jährige Bewohner erlitt dabei eine Rauchvergiftung und wurde mit dem Rettungshubschrauber zur Uni-Klinik Aachen gebracht. Die übrigen Familienmitglieder blieben unverletzt.Nach dem neuerlichen Feuer am Freitag ist das Gebäude vorläufig unbewohnbar. Über Pfingsten will die Familie bei Verwandten unterkommen. Ob die Familie das Haus, dessen Einliegerwohnung im Dezember 2005 ausgebrannt war, noch einmal umfassend sanieren wird, steht noch nicht fest.