Seltene Tiere und schonende Bodenpflege

Weinsheim-Hermespand · Der Bioland und Arche-Hof Hubertusblick oberhalb des Eifeldorfes Hermespand lädt für Sonntag, 13. September, ab 12 Uhr zum Tag des offenen Hoftores ein. Bei zwei Fachvorträgen spricht der Veterinär und Verhaltensforscher Horst Backmann über die Haltung seltener Nutztiere und Bodenpflege.

 Glanrinder sind vom Aussterben bedroht. Auf dem Hof Hubertusblick in Weinsheim-Hermespand werden sie gezüchtet. TV-Foto/Archiv: Marcus Hormes

Glanrinder sind vom Aussterben bedroht. Auf dem Hof Hubertusblick in Weinsheim-Hermespand werden sie gezüchtet. TV-Foto/Archiv: Marcus Hormes

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Weinsheim-Hermespand. Dreißig Jahre lang befasst sich der Hermespander Tierarzt und Verhaltensforscher Horst Backmann mit der Zucht von einst weit- verbreiteten doch langsam in Vergessenheit geratenden Nutztierrassen. Auf seinem Arche- und Bioland-Hof Hubertusblick züchtet er Glanrinder, Fuchsschafe und seltene Hühnerarten (der TV berichtete). Beim in diesem Jahr bereits zweiten Tag des offenen Hoftores können sich Fachbesucher und Neugierige am Sonntag, 13. September, vor Ort von Backmann über seine Arbeit informieren lassen.
Bereits im Juni haben Hunderte Gäste den idyllisch gelegenen Hof oberhalb Hermespands besucht und besonders Backmanns Glanrinder bewundert. Obwohl diese Rinderrasse sowohl für ihre gute Milch- als auch für die hervorragende Fleischqualität geschätzt wird, starb sie ab der Mitte des letzten Jahrhunderts beinahe aus. Bis in die 1950er Jahre seien die Tiere in der Eifel noch häufig zu finden gewesen, um den Milchertrag zu steigern, habe man aber andere Rassen eingekreuzt und fast zum Verschwinden des Glanrinds gesorgt, erklärt der Fachmann.
Auch dank seiner Zuchtbemühungen konnte der Bestand in den letzten Jahrzehnten aber wieder erhöht werden.
Der Tag des offenen Hoftores beginnt um 12 Uhr. Bei einer Begrüßungsführung stellt Backmann ab 13 Uhr seinen Hof vor und erklärt die Haltungsbedingungen von Glanrindern und seiner anderen Nutztiere.
Bei einem Fachvortrag spricht er um 14 Uhr über "Das Glanrind und die Leichtfutterigkeit". Seine Ausführungen befassen sich mit den Kosten der Glantierhaltung und die Zuchtbemühungen auf ein möglichst hohes Lebensalter der Tiere. Ab 15 Uhr geht es schließlich um "Die Erhaltung der Anbaufähigkeit landwirtschaftlicher Nutzflächen und die Herstellung von Rohkompost als Futter für Bodenlebewesen". Backmann erläutert dann Ergebnisse eigener Versuchsarbeiten zur Steigerung beziehungsweise zum Erhalt von Bodenqualitäten. aff
Extra

Noch vor siebzig Jahren standen auf ganz vielen Weiden in der Eifel Glanrinder. Das sind Rinder, die rund um den Fluss Glan vor 300 Jahren zum ersten Mal gezüchtet wurden. Weil sie aber nicht soviel Milch geben wie andere Rinderarten, verschwanden sie immer mehr. Es lohnte sich für die Bauern damals nicht mehr, sie zu halten. Es gab dann plötzlich nur noch so wenige, dass sie fast ausstarben. Horst Backmann und andere Tierhalter wollen aber nicht, dass diese Rinder verschwinden und setzen sich dafür ein, dass mehr Bauern sie halten. aff

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