Sichtbare Zeichen des Gedenkens

LICHTENBORN. (js) Im November wurde in der Pfarrkirche St. Servatius eine Ausstellung zum Thema "Gegen das Vergessen" eröffnet. Mittlerweile ist sie als feste Einrichtung im Dorfgemeinschaftshaus etabliert.

 Hubert Kob hat in langwieriger Arbeit 42 Gefallene, Vermisste und Zivilopfer in einer Dauerausstellung vorgestellt. TV-Foto: Joachim Schröder

Hubert Kob hat in langwieriger Arbeit 42 Gefallene, Vermisste und Zivilopfer in einer Dauerausstellung vorgestellt. TV-Foto: Joachim Schröder

Vorgesehen war die Ausstellung für eine gewisse Zeit in der Kirche, doch wegen des dauerhaften Interesses wurde sie ins Dorfgemeinschaftshaus verlegt. Initiator der Idee und Ausführung ist der Stalbacher Lehrer Hubert Kob. "Vor 50 Jahren wurde unser Kriegerdenkmal eingeweiht, doch viele Namen sind bis zur Unkenntlichkeit durch die Witterung zerstört", begründet Kob seine Initiative. Die Erinnerung an Geschehenes wach halten

An 42 Opfer aus beiden Weltkriegen will Kob die Erinnerung wachhalten: "Hinter jedem Namen steht ein Schicksal und unsägliche Not", sagt der Heimatgeschichtler. Kobs Ziel ist es, die Erinnerung wach zu halten und sichtbare Zeichen des Gedenkens im Dorf zu hinterlassen. "Ich versuchte, von möglichst allen Opfern Fotos und Totenzettel aufzutreiben. Das ist mir bis auf zwei Ausnahmen gelungen", sagt Kob. Viele Bürger halfen dem passionierten Dorffreund bei der Beschaffung und Auswertung des Materials. Nunmehr haben die Erinnerungsstücke einen festen Platz in einer ständigen Ausstellung im Dorf gefunden. "Hier wollen wir die Erinnerung an das Kriegsleid aufrechterhalten und alle zum Frieden mahnen", appelliert Kob besonders an die jungen Besucher. Als Reserveoffizier, Kontaktperson zum Volksbund Deutsche Kriegsgräber und ehemaliger Lehrer war es Kob stets ein wichtiges Anliegen, für den Frieden einzutreten. "Ein Fünftel der Gefallenen aus unserer Pfarrei war noch nicht einmal volljährig, in sechs Familien gab es zwei, in einer Familie sogar drei Tote zu beklagen", sagt Kob. "Diese Erfahrung lehrt uns und die künftigen Generationen, aktiv und tatkräftig für die friedliche Lösung von Konflikten einzutreten." Die Ausstellung wird geöffnet nach vorheriger Anmeldung bei Hubert Kob, Lichtenborn-Stalbach, unter der Telefonnummer 06559/779.

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