Sieben Mädchen, sieben Kreuze

OLZHEIM. (js) Den Olzheimern liegt viel an Tradition und Geschichte. 19 Kreuze stehen in der Gemarkung. Da sich rührige Menschen um die Pflege der Kreuze kümmern, sind sie in einem guten Zustand.

Sieben der 19 Kreuze zählen zu den so genannten "Fußfällen". Diese Kreuzesart - auch "Pestkreuze" oder "Sieben Kreuze" genannt - stellten ursprünglich einen Außen-Kreuzweg dar, der früher aus sieben Stationen bestand. Nach alter Überlieferung gingen sieben Mädchen vom Haus eines Sterbenden den Rosenkranz betend zu diesen Kreuzen und beteten dort dann wiederum die "Fünf Wunden" oder sieben "Vaterunser" für das Seelenheil des Todkranken. Im Folgenden eine Kurzbeschreibung der "Fußfälle". Beim "Ablasskreuz" handelt es sich um den ältesten Bildstock der Gemeinde Olzheim, der aus dem Jahr 1613 stammt. Auf einem Sandsteinsockel ist in einer Nische der Pfarrpatron St. Brictius dargestellt. Das Sandsteinkreuz in der Ecke Vennstraße/Arentweg wurde 1840 "zur Ehre Gottes" errichtet. Familie Manderfeld erneuerte den Stein 1956 nach altem Vorbild. Das Kreuz wurde wahrscheinlich von Johannes Blaumeiser aufgebaut, dessen Name dort verewigt ist. Ein weiteres Kreuz befindet sich am Haus Hurkes. Die Inschrift lautet: Cornelius Schmitz errichtet dieses Kreuz vor seiner Auswanderung nach Amerika 1872. Ein einfaches Holzkreuz mit Schutzdach an der Hillstraße/Knaufspescher Straße wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nach altem Vorbild wieder errichtet. Josef Berens renovierte es vor zwölf Jahren, die Pflege liegt heute in den Händen der Familie Trampert. "Im Kreuz ist Heil" heißt es auf dem Fußfall-Kreuz im Brictiusweg. Das Sandsteinkreuz wurde vor 30 Jahren von einem Fahrzeug zerstört, dann in anderer Form errichtet. Familie Bungartz pflegt es. Das letzte der sieben Kreuze steht im Mühlenweg. Es ist ein Nischenkreuz, "errichtet zur Ehre Gottes und zum frommen Gedenken an drei Verstorbene". Erbaut wurde es 1856.

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