Sonnenenergie, sauber und fast unsichtbar

Die Ortsgemeinde Rommersheim lässt im kommenden Jahr eine Photovoltaik-Anlage errichten. An der sauberen Solartechnik dürfte sich niemand stören: Die sieben Hektar große Anlage wird kaum zu sehen sein. Das Projekt dient gleichzeitig der Integration arbeitsloser Menschen.

 Wie hier in Morbach könnte die neue Photovoltaik-Anlage in Rommersheim aussehen. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Wie hier in Morbach könnte die neue Photovoltaik-Anlage in Rommersheim aussehen. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Rommersheim. Sonne, Wind und Wasser: Energie aus unbedenklichen Quellen wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Eine anerkannt gute Sache - allerdings stören sich viele Menschen, auch in der Eifel, an den optischen Nebenwirkungen: an Windparks, die den Blick auf schönste Landschaften verwirbeln, oder an riesigen Photovoltaik-Anlagen, die in der Sonne brüten.

Eine solche Anlage zur Stromgewinnung aus Sonnenstrahlen soll im kommenden Jahr auch in der Ortsgemeinde Rommersheim entstehen. Allerdings hat man dort bei der Planung Rücksicht genommen: Damit sich in Dorf und Umgebung niemand an der immerhin sieben Hektar großen Fotovoltaikanlage stört, unternahm der Ortsgemeinderat entsprechende Schritte.

Gelände von der Ortschaft nicht einsehbar



Bürgermeister Ignaz Nober erklärt: "Das für den Solarpark vorgesehene Gelände liegt auf einer Kuppe, die von Wald umgeben ist, nordwestlich von Rommersheim, und ist deshalb nicht einsehbar." Tatsächlich ist man mit dem Auto minutenlang über Feldwege unterwegs, bis sich der Gemeindewald öffnet und das Gelände freigibt. Dort stehen auch schon zwei Windkraftanlagen - selbst diese sind vom Rommersheim aus nicht zu sehen. Auch aus einem anderen Grund scheint der Standort gut gewählt: "Der Boden hier ist nicht besonders gut", sagt Nober. Ein Gutachten bestätigte, dass die Fläche für die Landwirtschaft nur bedingt geeignet sei. So habe es seitens der bisherigen Pächter und der Rommersheimer Bürger nach der Offenlegung des Bebauungsplans keine Einwände gegeben. Nober: "Und bis zur Beschlussfassung im Verbandsgemeinderat Prüm werden auch keine mehr kommen."

Langzeitarbeitslose sollen integriert werden



So kann der Bau der Anlage - die Kosten sind mit sieben Millionen Euro kalkuliert - aller Wahrscheinlichkeit nach im März 2010 beginnen. Außer den auf der Hand liegenden Vorteilen sauberer Energiegewinnung von jährlich zwei Millionen Kilowattstunden Strom profitiert die Gemeinde dann auch von den weitaus höheren Pachterträgen.

Profitieren sollen aber auch noch andere: Wie Bernhard Gillich vom beteiligten Trierer Büro BGH Plan sagt, sollen auf der Baustelle auch Menschen tätig werden, die über längere Zeit arbeitslos waren.

"Projektentwickler ist der Bürgerservice aus Trier", sagt Gillich. "Und der ist auch mit der Integration von Langzeitarbeitslosen befasst." Beim Bau dieser Anlagen funktioniere das sehr gut.

BGH Plan und der Bürgerservice entwickeln deshalb gerade weitere ähnliche Vorhaben in Bitburg und Olmscheid - auch dort sollen Arbeitslose zum Zuge kommen.

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