Spielen, singen, Sprache lernen

Für Kinder aus Einwanderer-Familien bietet der Caritasverband Westeifel seit über einem Jahr das Projekt "Am Stadtwald" an. Für die Integrationsarbeit wird es ab Mitte August für ein Jahr mit 4000 Euro von der Aktion Mensch gefördert.

 Mit vollem Herzen beim Prümer Projekt „Am Stadtwald“ sind (von links) Christian Grams, Julia Weber, Angelika Weber, Sebastian Grams und Daniel Schädlich. TV-Foto: Richard Fischbach

Mit vollem Herzen beim Prümer Projekt „Am Stadtwald“ sind (von links) Christian Grams, Julia Weber, Angelika Weber, Sebastian Grams und Daniel Schädlich. TV-Foto: Richard Fischbach

Prüm. Buntes Treiben herrscht im 20 Quadratmeter großen Kellerraum des dritten Wohnblocks, wo sich zwölf Kinder zwischen drei und 14 Jahren um zwei kleine Tische scharen. Alle sind damit beschäftigt, Vorlagen bunt auszumalen, welche die Sozialpädagogin Irina Bischler zuvor verteilt hat.

Am Eingang stehen kleine und mittelgroße Schuhe, die wie selbstverständlich beim Betreten des Raumes ausgezogen werden, um die alten Teppiche sauber zu halten. Ihre Besitzer kommen aus Russland, Kasachstan, der Türkei, dem Iran, Kosovo und Albanien.

"Die vorrangigen Ziele des Projektes sind die Förderung der deutschen Sprache und die Entwicklung der Persönlichkeit", erklärt Sozialpädagogin Bischler. "Viele der Kinder sind in Deutschland geboren, und alle sprechen untereinander deutsch. Letzteres gilt auch für die Eltern, die damit ihren Integrationswillen belegen."

In den Sommerferien basteln, malen und kickern die Kinder jeden Tag von 15.30 bis 17.30 Uhr im selbst dekorierten Freizeitraum. Aber gerne gehen sie auch nach draußen an die frische Luft, dann stehen Ballspiele, Dosenbowling und Straßenmalen mit Kreide auf dem Programm. Außerhalb der Sommerferien gibt es den organisierten Freizeitspaß nur freitags um die gleiche Zeit.

Mittlerweile finden sich auch Kinder aus der weiteren Nachbarschaft ein und nutzen das Angebot. "Ich spiele hier immer mit meinen Freunden", sagt der sechsjährige Sebastian Grams und zeigt stolz den bunt ausgemalten Traktor.

Für die Sozialarbeit reichen die finanziellen Mittel nur für eine viertel Stelle; dies soll sich jedoch mit der finanziellen Unterstützung durch die Aktion Mensch ändern. Ab Mitte August wird eine größere Wohnung in einem der Wohnblocks angemietet, mit deren Hilfe das Angebot für die insgesamt 40 interessierten Kinder ausgeweitet werden soll. Zudem sollen zwei weitere Betreuer stundenweise helfen, die geplanten Tanz- und Mädchengruppen, Spiele- und Bastelangebote umzusetzen. Das Geld der Aktion Mensch reicht bis September 2010, für die Zeit danach muss eine neue Finanzierung gefunden werden. "Die Kinder freuen sich alle, wenn Irina Bischler da ist. "Auch wir freuen uns, wenn die Kinder von der Straße sind", erklärt Fatima Beganaj aus dem Kosovo und Mutter von fünf Kindern, die alle in Deutschland geboren sind.

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