Stadtrat Prüm: Parkhaus in der Teichstraße erhält zusätzliche Einfahrt - Fraktionen diskutieren Tourismusförderung

Prüm · Die eher unterwältigende Nutzung des Parkhauses zwischen Teich- und Monthermeerstraße soll verbessert werden. Der Stadtrat Prüm hat deshalb eine zusätzliche Einfahrt beschlossen. Die Fraktionen ließen sich am Dienstagabend außerdem drei Berichte vorlegen, die auf Zustimmung stießen.

Stadtrat Prüm: Parkhaus in der Teichstraße erhält zusätzliche Einfahrt - Fraktionen diskutieren Tourismusförderung
Foto: (e_pruem )

Prüm. Stadtrat, Dienstag, etwa 19.30 Uhr, Tagesordnungspunkt 7 ist dran, die "2. Änderung des Bebauungsplans für das Teilgebiet Teichplatz I". Es geht ums Parkhaus: Der bisherige Bebauungsplan sehe dafür nur eine Zufahrt vor - nämlich die an der Monthermeerstraße. "Diese Zufahrt", heißt es weiter, "ist leider nur in geringem Maße angenommen worden."

Kann man so sagen, tatsächlich gilt das aber für den gesamten Bau: Das vor 20 Jahren geplante und zwei Jahre darauf unter kritischer Begleitgeräuschkulisse eröffnete Parkhaus ist auch insgesamt nicht gerade beliebt. Nutzung: mau. Ganz mau.

Irgendwie will da keiner rein. Das soll sich nun ändern, indem man auch an der Teichstraßenseite ein Loch ins Gebäude macht und dort eine zweite Zufahrt einbaut - "praktisch gegenüber der bisherigen Einfahrt", sagt Hans-Günter Wilwers vom Bauamt der Verbandsgemeinde. Erich Reichertz von der gemeinsamen Fraktion der FWG und der Prümer Bürgerbewegung (PBB) fragt, warum man die Einfahrt nicht weiter vorn am Gebäude, also näher an der Innenstadt, platzieren könne. Das geht aber nicht: "Da sind die Toiletten" sagt Wilwers. Sonst: keine Einwände, der Einbau wird einstimmig beschlossen. Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy rechnet damit, dass die Einfahrt "dieses Jahr noch" kommt.Beeindruckende Trostlosigkeit


Auf der Monthermeer-Straßenseite des ungeliebten Kastens ist übrigens ein Wohnmobilstellplatz von kaum weniger beeindruckender Trostlosigkeit ausgewiesen. Auch der ist Thema, schon Johanes Reuschen (PBB/FWG) und SPD-Mitglied Markus Fischbach haben sich mehrfach für einen besseren Platz ausgesprochen (der TV berichtete). Der Punkt wird erneut aufgetischt, als Georg Sternitzke, Chef der Tourist-Information (TI) Prümer Land, einen Bericht liefert über alles, was in seinem Büro so geleistet wird. Dieser Besuchergruppe, sagt Fischbach, "kann man sich nicht verschließen", das will auch die Bürgermeisterin nicht: Man werde sich zusammensetzen und schauen, das so schnell wie möglich hinzubekommen. Geplanter Standort: Am Ausstellungsgelände.

Sternitzke erntet viel Zuspruch für seinen Vortrag - zumal er gute Zahlen vorweisen kann, belegt anhand der Daten aus den Jahren 2005 bis 2015: So verzeichnete man vor elf Jahren 25 816 Gäste-Ankünfte in der Stadt. 2015 waren es 28 756, ein Anstieg um zwölf Prozent. Die Zahl der Übernachtungen stieg im gleichen Zeitraum von 79 700 auf 85 000 - und das bei weniger Betten in der Stadt als noch 2005. Wobei Sternitzke noch einmal darlegt, welchen Schub den Prümern der Deutsche Wandertag 2006 brachte: In den Folgejahren stiegen die Besucherzahlen deutlich - "wir können dankbar sein, dass wir den in Prüm hatten". Und dafür, dass die Abteistädter damals vieles richtig machten, denn sonst wären vielleicht nicht so viele Besucher wiedergekommen.

Neben dem Wandern zählt er zwei weitere touristische Säulen auf: Den Radtourismus und die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Beides müsse weiter gepflegt und vermarktet werden, auch auf neuen elektronischen Kanälen. Prüm habe alles, was der Gast brauche, lautet sein Fazit. Jetzt müsse die Modernisierung der Innenstadt - Stichwort Hahnplatz - gelingen, "das ist das Entscheidendste". Und noch etwas zähle: "Dass wir hier zusammenarbeiten." Applaus für den TI-Chef - und für Jochen Pauls, der den Jahresbericht des Hauses der Jugend vorlegte. Dort feiert man am Eröffnungstag des Prümer Sommers (Sonntag, 26. Juni), 25-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür (Bericht folgt).Meinung

Hilft alles nichts
Und wenn die Prümer noch fünf Einfahrten zum Parkhaus bauen, mit Fahnen geschmückt, mit Lichterkranz und Glöckchen drumherum: Das Ding, von Anfang an falsch geplant, falsch gestaltet, falsch platziert, bleibt ein Ärgernis. Was hätte man auf und aus dem Teichplatz alles machen können damals. Und jetzt steht da dieser Karton. Immerhin, siehe Hahnplatz: Sie haben daraus gelernt. f.linden@volksfreund.deExtra

Renate Humble, neben Edith Baur seit Herbst eine der beiden "Gemeindeschwestern plus" in der Verbandsgemeinde (der TV berichtete), referierte im Stadtrat über die bisherigen Erfahrungen im Pilotprojekt des Landes. Die Gemeindeschwestern kümmern sich um ältere Bürger - vor allem alleinlebende Menschen, denen kein Familienverbund zur Seite steht. Häufigstes Problem: Einsamkeit. Und Zurückhaltung: "Man kann uns anrufen, wenn es nicht mehr so rund läuft", sagte Renate Humble. Das aber würden noch viel zu wenige Menschen tun. Die Gemeindeschwestern sind erreichbar im Konvikt unter Telefon 06551/148955. fpl

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