Stein für Stein nach Europa

Sieben Schulen, fünf Länder, 55 Jugendliche: An der Berufsbildenden Schule (BBS) Prüm sind diese Woche junge Leute aus Belgien, Frankreich, Luxemburg, Portugal, Spanien und aus dem deutschen Freudenstadt zu Gast. Gemeinsam nehmen sie Teil am "Comenius"-Programm zum Thema nachhaltiges Bauen.

Sooo groß bauen wir Europa: Die internationalen Gäste in der Berufsbildenden Schule Prüm. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Sooo groß bauen wir Europa: Die internationalen Gäste in der Berufsbildenden Schule Prüm. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Prüm. Umweltbewusstes Bauen: "Das ist wichtig für jedes Land", sagt Mandy Meyer aus Luxemburg. Zusammen mit ihren acht Kameradinnen von der Ecole Privée Fieldges und mit Wirtschaftslehrer Jean-Louis Reuter ist die 18-Jährige in dieser Woche zu Gast in Prüm.

Die Schülerinnen - und 47 weitere junge Besucher aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Portugal und Spanien sowie aus Freudenstadt - sind im Rahmen des "Comenius"-Projekts in die Eifel und an die BBS gekommen. Das von der EU geförderte Programm soll die Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit den Möglichkeiten umweltgerechten Bauens vertraut machen.

Jede Schule kümmert sich um Teilaspekt



Zum Programm in dieser Woche gehören auch Ausflüge, zum Beispiel in den Gaytal-Park, zu Windkraftanlagen oder zu ähnlichen Einrichtungen in der Region.

Ökologisch bauen, ein entsprechendes Bewusstsein entwickeln - "allein kann man das nicht machen", sagt Jean-Louis Reuter. Erst wenn man länderübergreifend arbeite, lasse sich wirklich etwas bewegen. Aber es gehe dabei selbstverständlich auch darum, dass die Schüler einander kennen lernen - "die Begegnung, ganz konkret, das ist das Wichtigste", sagt Reuter.

Jede der Schulen hat sich im Projekt einem Teilaspekt gewidmet -"wir machen eine Statistik und eine Ausstellung zum Thema ökologisches Bauen", sagt Mandy Meyer. Zugleich freuen sich die Schülerinnen darüber, neue Bekanntschaften zu machen -"natürlich", sagt Carla Alves, ebenfalls aus Luxemburg. Junge Leute aus anderen Ländern zu treffen, aber auch zu sehen, wie dort gelernt werde, "das ist immer eine gute Erfahrung".

Obwohl dazu zum Zeitpunkt des TV-Gesprächs, am Dienstag, noch gar nicht so viel Zeit gewesen sei: "Aber das wird bestimmt was - so sozial wie wir sind", sagt Mandy und lacht.

"Das Projekt läuft seit einem Jahr und wird noch ein Jahr dauern", berichtet BBS-Chef Rainer Uhlendorf. "Die bisherigen Erfahrungen sind sehr gut." Und das gerade vor dem Hintergrund einer gewissen Europa-Ernüchterung, von der unter anderem das Scheitern der EU-Verfassung zeuge.

Es könne und werde aber kein Europa der Politiker und der Politik geben: "Wir müssen das von unten aufbauen", sagt Uhlendorf. Und dazu seien solche Projekte genau richtig. Der Beitrag der BBS Prüm: In der Höheren Berufsfachschule für Fremdsprachen entwickeln Schüler und Lehrer, wie Uhlendorf berichtet, "eine einheitliche Übersetzung der Projektdokumentation" - sozusagen das "Wörterbuch" zum Thema, in allen Sprachen der beteiligten Länder.

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