Suche nach neuem Gemeindechef geht weiter

Die Ortsgemeinde Schüller (350 Einwohner) sucht weiter einen möglichen Nachfolger für den im Juni zurückgetretenen Ortsbürgermeister Gerd Wessels.

Schüller. (cus) Dienstagabend, Dorfgemeinschaftshaus Schüller. Beim Tagesordnungspunkt "Wahl eines Ortsbürgermeisters" kommen keine Vorschläge - der Posten bleibt vakant. "Wir haben in der Altersstruktur eine große Lücke bei den 50- bis 60-Jährigen, die das Amt normal gut übernehmen könnten", nennt die erste Beigeordnete Waltraud Pfeil einen möglichen Grund.

Gerd Wessels (SPD) trat im Juni nach nur einem Jahr im Amt zurück, weil seiner Meinung nach die Zusammenarbeit mit Verbandsgemeinde (VG) und Kreis nicht funktionierte. Schon zuvor hatte es Querelen im Dorf gegeben (der TV berichtete). Immerhin hat sich die Lage laut Pfeil beruhigt: "Vielleicht hat sich im nächsten Jahr die persönliche Situation bei möglichen Kandidaten geändert."

Zur regulären Kommunalwahl am 7. Juni 2009 folgt also ein neuer Anlauf, die letztlich drohende Fremdverwaltung oder Auflösung zu verhindern. Bis dahin führen Waltraud Pfeil und Zweiter Beigeordneter Rudi Blum weiterhin vertretungsweise die Amtsgeschäfte.

Meinung

Fingerzeig Richtung Reform

Demokratie lebt vom Mitmachen. Doch leider findet sich in Schüller immer noch niemand, der voran marschieren und Ortsbürgermeister werden will. Auch andernorts gibt es oft nur einen Kandidaten, so dass die Bürger nicht wirklich eine Wahl haben. Die Gründe gelten also als teilweise allgemein wie hohe Zeitbelastung durch Arbeit und Familie oder auch Politikverdrossenheit. In Schüller kommen spezifische Umstände wie diverse Querelen in der Vergangenheit hinzu. Immerhin scheint es an dieser Front ruhiger geworden zu sein. Hält diese Ruhe bis zum Sommer, fasst vielleicht doch der eine oder andere Bürger den Mut, für das Ehrenamt zu kandidieren. Eine Fremdverwaltung wäre die denkbar schlechteste Lösung. Allerdings geben solche Problemlagen Fingerzeige, verstärkt über eine Kommunalreform mit Zusammenlegung von Kleinstgemeinden nachzudenken. m.hormes@volksfreund.de

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