Türenwerk öffnet Pforten für die Zukunft

Ein positives Signal setzt das Prüm-Türenwerk in den Zeiten der Wirtschaftskrise: In die umfassende Neustrukturierung des Betriebs investiert die Firma insgesamt 7,2 Millionen Euro, davon allein vier Millionen in diesem Jahr.

 Um die Produktion im Prüm-Türenwerk zu optimieren, sind ganze Fertigungsstraßen umgebaut und versetzt worden. Foto: Prüm-Türenwerk

Um die Produktion im Prüm-Türenwerk zu optimieren, sind ganze Fertigungsstraßen umgebaut und versetzt worden. Foto: Prüm-Türenwerk

Weinsheim. Krise, welche Krise? Zumindest im Prüm-Türenwerk in Weinsheim ist die weltweite Wirtschaftskrise nicht wirklich angekommen. Die Firma verzeichnet in diesem Jahr ein Umsatzplus von rund acht Prozent. "Seit langem haben wir ein kontinuierliches Wachstum, obwohl der Gesamtmarkt rückläufig ist", sagt Geschäftsführer Detlev Schröder. So hat die Firma, die auf die Herstellung von Innentüren spezialisiert ist, mittlerweile einen Marktanteil in Deutschland von rund zehn Prozent.

Doch auf den guten Zahlen will man sich in Weinsheim nicht ausruhen. Um die Position am Markt zu sichern und auszubauen, wird die Fertigung in einem auf vier Jahre angelegten Programm optimiert - Gesamtinvestition: 7,2 Millionen Euro. In diesem Jahr fließen rund drei Millionen Euro in die Neustrukturierung der Produktion von Türrahmen, den sogenannten Zargen. Für eine weitere Million wird ein neues Ausstellungs- und Schulungs-Zentrum gebaut.

"Der Betrieb ist über die Jahre organisch gewachsen", erläutert Werkleiter Stefan Burlage die Gründe für die Umstrukturierung. Vor allem im Bereich der Funktionstüren wie Brand- oder Schallschutztüren gab es große Zuwächse. Neue Fertigungsstraßen seien dort eingerichtet worden, wo Platz war. Die Folge: Türen und Türrahmen, die sogenannten Zargen, wurden gemischt in mehreren Hallen gefertigt, lange Transportwege zwischen den Arbeitsschritten das Resultat. Doch das soll sich jetzt und in den nächsten zwei Jahren ändern. "Die Arbeitsschritte werden näher zueinander gebracht", sagt Burlage.

Das bedeutet natürlich, dass ganze Fertigungsstraßen umziehen müssen - und das bei vollen Auftragsbüchern. "Wenn die Produktion nach den dreiwöchigen Betriebsferien nicht wieder normal angelaufen wäre, hätten wir Probleme bekommen. Schließlich war es schon wie eine Operation am offenen Herzen", sagt Geschäftsführer Schröder. "Aber seit zwei Wochen läuft der Betrieb wieder, und es hat ohne Probleme geklappt, auch dank unserer guten Mitarbeiter."

"Das Ziel hinter allem ist es natürlich, die Produktionsabläufe zu optimieren und Lieferzeiten zu verringern", sagt Burlage. 480 Menschen arbeiten derzeit in Weinsheim. Auch künftig soll der Mitarbeiterstamm gehalten und wenn möglich auch ausgebaut werden. "Denn die Qualität und die Motivation unserer Mitarbeiter sind entscheidend für den Erfolg", sagt Schröder. Und der soll auch in den kommenden Jahren gesichert werden. Krise hin oder her.

EXTRA Die Prüm-Türenwerk GmbH: Größter Gesellschafter des Türenwerks ist die Looser Holding AG in Arbon (Schweiz). Zu der Holding gehört als zweiter Türenhersteller auch die Garant Türen und Zargen GmbH in Thüringen. Gemeinsam ist man der zweitgrößte Türenhersteller in Deutschland. Die Prüm-Türenwerk GmbH alleine hat einen Marktanteil von rund zehn Prozent. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 480 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2008 einen Jahresumsatz von 80 Millionen Euro. Produziert werden Wohnraum-Innentüren und Funktionstüren. (ch)

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