Träume als Inspirationsquelle

Etwa ein Drittel des Lebens verschläft der Mensch. Doch ist es keine vertane Zeit, beflügelt das im Traum erlebte doch die Gedanken und hat Künstler in allen Zeiten inspiriert. Diesem Phänomen ist die aktuelle Ausstellung im Eifelmuseum Blankenheim unter dem Titel "Bettgeschichten" gewidmet.

 Die Bad Münstereifeler Künstlerin Sarah Advena verknüpft scheinbare Gegensätze in ihrer Arbeit „Klang der Stille“. Foto: Bernadette Scheurer

Die Bad Münstereifeler Künstlerin Sarah Advena verknüpft scheinbare Gegensätze in ihrer Arbeit „Klang der Stille“. Foto: Bernadette Scheurer

Blankenheim. In Kopfkissengröße haben 47 Künstler von Gummersbach bis St. Vith und dem Köln-Bonner Raum bis nach Freiburg Bilder, Fotografien und Installationen zu den Themen Schlaf und Traum für die Ausstellung "Bettgeschichten" im Eifelmuseum Blankenheim eingereicht. "Das Thema der Ausstellung beschäftigt sich weniger mit den Erkenntnissen von Psychologie und Neurowissenschaft, sondern mit der subjektiven Wahrnehmung und Deutung von Schlaf und Traum, mit den Gefühlen, Einstellungen und Widerständen gegenüber der nächtlichen Erfahrung", sagte die stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, Eva-Maria Hermanns, zu den fast 100 Werken, die in der Themenausstellung zu sehen sind.

Installationen rund ums Thema Traum



Sei es das Spiel mit der Farbe, das gleichsam wie eine Impression erlebter Träume auf der Leinwand erscheint, seien es Installationen, die Traumbilder abbilden oder auch mit Sprichwörtern zu Schlaf und Traum spielen. So etwa die Installation "Träume sind Schäume" oder "Schneewittchen allein zu Haus" des Kölner Künstlers Klaus Heuser. In Einmachgläsern, die mit Bauschaum verschlossen sind und wie eingefroren wirken, hat er kleine Playmobil-Betten arrangiert. Doch nur in einem liegt eine weibliche Figur. Die sieben Zwerge, völlig rot-bemalte Playmobil-Männchen, hängen an der Decke. "Das ist erst wenigen Besuchern aufgefallen", sagt Heuser. So wie seine Arbeit lädt auch die Videoinstallation ohne Titel der Nettersheimer Künstlerin Bernhardine Schippers ein, länger hinzusehen. In den zur Umrisslinie eines Kopfes gebogenen Drähten hat sie einen kleinen Monitor angebracht, auf dem ein Video mit "Traumbildern" - mal fragmenthaft, mal konkret - zu sehen ist. Die Bad Münstereifeler Künstlerin Sarah Advena verknüpft scheinbare Gegensätze in ihrer Arbeit "Klang der Stille". Wie aus einem Grammophon-Trichter scheint eine in sich gemusterte Spitze zu erwachsen und der Trichteröffnung zuzustreben, so als seien Traum und Realität zwei Dinge, die sich gegenseitig bedingen. Ähnliches ging auch Landrat Günter Rosenke durch den Kopf, als er sich auf die Eröffnung der Ausstellung vorbereitete. Auch für ihn seien die Träume, sofern er sich daran erinnere, Quelle der Inspiration, in denen er Ideen, die er umsetzen wolle, vorwegnehme. Wichtige Gedanken notiere er sich daher auch auf einem Notizblock, der neben dem Bett liege.

Inspiration sei auch mit Blick auf die Übernahme des Museums durch die Gemeinde Blankenheim wichtig. Im Oktober hat die Bezirksregierung dem Vertrag zugestimmt und im Dezember soll der Vertrag zwischen Kreis und Gemeinde unterschrieben werden.

Die Ausstellung ist bis zum 11. Januar 2009 zu sehen. Bis Ende Dezember ist sie dienstags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr, im Januar samstags, sonntags und feiertags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort