Tür an Tür - Tor an Tor

Bleialf · Bleialf und die Verbandsgemeinde Prüm haben zusammen ein Feuerwehrgebäude und eine Halle für den Bauhof errichten lassen. Eine neue Zufahrtsregelung soll auch letzte Zweifler überzeugen.

 Aloysius Söhngen, Günter Wilwers und Edith Baur blicken zufrieden aus dem Fenster. Bald werden in der neuen Wagenhalle (rechts) die ersten Feuerwehrfahrzeuge zum Einsatz bereitstehen. Im Nachbargebäude findet der Bauhof ein neues Zuhause. TV-Fotos (2): Frank Auffenberg

Aloysius Söhngen, Günter Wilwers und Edith Baur blicken zufrieden aus dem Fenster. Bald werden in der neuen Wagenhalle (rechts) die ersten Feuerwehrfahrzeuge zum Einsatz bereitstehen. Im Nachbargebäude findet der Bauhof ein neues Zuhause. TV-Fotos (2): Frank Auffenberg

Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"

Bleialf Ein Schuttberg hier, eine Abdeckplane dort und überall sehr viel Schotter - wo einst ein Wohnhaus und eine Scheune an das Bleialfer Bürgerhaus angrenzten, schützt derzeit nur eine schwarze Plane die offene Hauswand. "Erstaunlich, wie anders das Gebäude nun wirkt. So ist es ein richtiges Schmuckstück", sagt Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Prüm.
Allerdings geht es bei dem Besichtigungstermin mit Dorfchefin Edith Baur und dem VG-Architekten Günter Wilwers nur am Rande ums Bürgerhaus. Direkt dahinter errichteten Gemeinde und VG gemeinsam nämlich einen neuen Gebäudekomplex für die Feuerwehr und den Bauhof (der TV berichtete), der nun langsam fertig wird.
"Es war ein langer Weg. Jetzt, wenn man so davorsteht, sieht man aber die vielen Vorzüge des Standorts", sagt Söhngen. "Ursprünglich begannen wir, an anderer Stelle zu planen", ergänzt Edith Baur. Ein Investor habe damals aber während der beginnenden Planungen Interesse am anvisierten Bauland an der Bahnhofstraße bekundet (siehe Extra). "Wir suchten Alternativen und wurden hier fündig", sagt Edith Baur. Es folgten harte Debatten im Rat, das Projekt blieb lange umkämpft. Unterm Strich habe sich aber gezeigt, dass der Schritt der richtige gewesen sei, sagt Söhngen. Das alte Feuerwehrhaus sei nicht mehr tragbar, der bisherige Bauhof außerhalb des Orts sei sanierungsbedürftig, ebenso die Heizungsanlage im Bürgerhaus. "Alle Probleme lösen sich jetzt mit dem neuen Komplex", sagt Wilwers.
Im Grunde wurde auf der Fläche zweimal gebaut. "Eine Halle für den Bauhof, ein Haus für die Feuerwehr samt Wagenhalle und allem, was dazugehört. Die Sanitäranlagen können von den Bauhofmitarbeitern mitgenutzt werden."
Ende 2015 habe man mit dem Abriss der alten Bauten begonnen. "Es verlief alles wie geplant. Im April 2016 konnten wir mit den eigentlichen Bauarbeiten beginnen", sagt der Architekt. Seitdem wuchsen nach und nach die 230 Quadratmeter große Halle des Bauhofs und das 400 Quadratmeter große Wehrhaus. "Jetzt sind wir mit den Innenausbauten beschäftigt." Veränderungen zu den ursprünglichen Plänen habe es nur im Bereich der Zufahrten gegeben, sagt Söhngen. "Durch einen unerwarteten Grundstückserwerb kann eine eigene Ausfahrt für die Feuerwehr gebaut werden." Ein Punkt, den die Kritiker des Standorts begrüßen dürften, war es doch unter anderem die beengte Verkehrssituation zwischen Kirche und Bürgerhaus, die manchen Zweifeler umtrieb.
Edith Baur fiebert der Fertigstellung entgegen. "Für uns alle ist es eine Entlastung. Die Wehrleute haben nächstes Jahr endlich Raum für ihre Fahrzeuge und ihre Arbeit, die Bauhofmitarbeiter nun endlich auch im Winter die Möglichkeit, trocken und warm zu arbeiten, und sind direkt an ihren Einsatzorten." Apropos warm: Auch die marode Ölheizung des Bürgerhauses hat mit dem Neubau ausgedient. "Das Haus wird demnächst per Fernwärmeleitung über unsere neue Pelletheizung versorgt", sagt Wilwers. Der Neubau des Feuerwehrhauses kostet voraussichtlich 700 000 Euro, davon werden 170 000 Euro als Brandschutzzuschuss vom Land übernommen, die Wehrleute leisten Eigenarbeiten im Wert von circa 100 000 Euro. Der Bauhof kostet die Gemeinde Bleialf etwa 350 000 Euro.Extra: ZÄHES RINGEN UM LÄNGST GEFALLENE BESCHLÜSSE

 Noch stehen Baugeräte und -gerüste in der neuen Wagenhalle der Bleialfer Feuerwehr. Wenn sie fertig ist, gibt es aber ausreichend Platz für drei Fahrzeuge.

Noch stehen Baugeräte und -gerüste in der neuen Wagenhalle der Bleialfer Feuerwehr. Wenn sie fertig ist, gibt es aber ausreichend Platz für drei Fahrzeuge.

Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"


Anfang 2012 begannen die Planungen für den Neubau eines Bauhofs. Weil auch ein neues Feuerwehrgerätehaus gebraucht wurde, beschloss man, beide Projekte zusammenzufügen. Drei Standorte standen im Februar 2012 zur Debatte. Ein zehn Jahre zuvor gekauftes Grundstück an der Bahnhofstraße sollte aber an einen Investor verkauft werden. Das Grundstück am Bürgerhaus wurde im Mai 2012 vom Bleialfer Rat als Standort bestimmt. Im Januar 2013 wurde eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung für das gemeinsame Bauprojekt getroffen. Im Dezember 2014 beantragte die Liste Mölter, das Vorhaben neu zu diskutieren. Nach dem Absprung des Investors sei die Fläche an der Bahnhofstraße zu bevorzugen, so die Argumentation. Auch die Zufahrt am Bürgerhaus wurde als gefährlich beanstandet. Feuerwehr und Planer wiesen das aber zurück.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort