Urlaub an der Ski- und Rodelpiste

PRÜM. Bis die ersten Bagger im geplanten Ferienhausgebiet Wolfsschlucht anrollen können, ist noch viel zu erledigen. Bei großen Teilen der Öffentlichkeit trifft das Vorhaben von Klaus Enders derweil auf Zustimmung.

Im März 2005 berichtete der TV erstmals über die Idee des Walcherather Landwirts Klaus Enders, ein Ferienhausgebiet zwischen der B 265 und der Wolfsschlucht zu schaffen. Seitdem wurden die Vorstellungen konkreter und erste Schritte des Genehmigungsverfahrens eingeleitet. Der Prümer Stadtrat sprach sich in einem Grundsatzbeschluss einstimmig für den Planentwurf aus. Derzeit läuft die frühzeitige Beteiligung der betroffenen Behörden und Träger öffentlicher Belange. Der Entwurf stammt von den Prümer Architekten Müller & Dimmer in Zusammenarbeit mit dem Büro Stolz & Kintzinger. Für den landespflegerischen Begleitplan ist das Büro Bielefeld, Gillich, Heckel verantwortlich. Die 3,6 Hektar große Fläche schmiegt sich als Dreieck an die bestehende Straße zum Parkplatz Wolfsschlucht an. Rund 300 Meter von der Bundesstraße entfernt sollen etwa 30 Häuser mit einem Vollgeschoss und ausgebautem Dachgeschoss entstehen. Die Holzkonstruktionen sollen keinen Fertighaus-Charakter haben: "Es werden keineswegs alle identisch aussehen, aber uns liegt an einer einheitlichen Architektursprache", sagt Architekt Dieter Müller. Die Parzellen bekommen eine Durchschnittsgröße von 350 Quadratmetern mit rund 100 Quadratmetern bebauter Fläche. Viele Grünanlagen, zum Teil als Spielfläche, lockern das Gesamtbild auf. Alle Grundstücke können direkt angefahren werden. Dauerhaft sollen die Autos - bis auf Ausnahmen für gehbehinderte Gäste - auf ausgewiesenen Parkplätzen stehen. Das Zentralgebäude umfasst einen kleinen Gastraum und Versorgungseinrichtungen. Im Büro können Gäste ihren Schlüssel in Empfang nehmen und abgeben. "Idealerweise sollte der Betreiber im Park wohnen", wünscht sich Müller. Erst wenn baurechtlich alles unter Dach und Fach ist, will Klaus Enders Gespräche mit weiteren Investoren vorantreiben. Ob es am Ende einen Gesamtbesitzer geben wird oder die Häuser einzeln verkauft werden, ist noch offen. Müller: "Jedenfalls werden sie nicht als dauerhafter Wohnsitz, sondern touristisch genutzt." Zur Bürgerbeteiligung im Haus des Gastes kam gerade mal eine Handvoll Teilnehmer, meist Anlieger. Gegen den Park hatten sie grundsätzlich nichts einzuwenden, interessierten sich aber für die abwassermäßige Erschließung. Außer dem Park sind nämlich auch mehrere Nachbargrundstücke noch nicht erschlossen. "Es bietet sich eventuell an, etwas gemeinsam zu machen", sagte Verbandsgemeinde-Werkleiter Ewald Dockendorf. Das würde sich für die Anlieger lohnen, denn: "Für die üblichen Einmalbeiträge an die VG kann sich keiner eine private Kläranlage bauen." Geklärt werden muss auch noch die Frage, inwieweit die angrenzenden Flächen auch künftig landwirtschaftlich genutzt werden dürfen - speziell wegen möglicher Geruchsbelästigung durch Gülle. "Ich bewerte die Parkidee positiv, weil es ein zusätzliches Angebot für Touristen ist und mehr Menschen nach Prüm bringen kann", sagt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy. Ähnlich sieht das Reiner Schneider vom Ski-Klub Prüm: "Wir freuen uns, wenn die künftigen Gäste die Nähe zur Wolfsschlucht zum Ski fahren oder Rodeln nutzen." Liebe Leserin, lieber Leser, was halten Sie von dem Plan, einen Ferienpark bei der Wolfsschlucht zu bauen? Welche Vor- und Nachteile bringt das der Stadt? Mailen Sie uns Ihre Meinung in Kürze (maximal 30 Zeilen à 30 Anschläge) an die Adresse eifel-echo@volksfreund.de.

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