Veränderung ohne Wundermittel

Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein will im Auftrag des Bundes die B 421 in Hallschlag ausbauen. Bei der Gemeinschaftsmaßnahme sind unter anderem auch die Verbandsgemeindewerke mit im Boot.

 Hallschlager Bürger informierten sich über den geplanten Ausbau der B 421. TV-Foto: Josef Schmitz

Hallschlager Bürger informierten sich über den geplanten Ausbau der B 421. TV-Foto: Josef Schmitz

Hallschlag. "Wundermittel zu Geschwindigkeits-Reduzierungen bei Ortsdurchfahrten kann man nicht erwarten", gab Fachgebietsleiter Herbert Benz vom Landesbetrieb Mobilität in Gerolstein bei der Einwohnerversammlung in Hallschlag zu verstehen. Weit mehr als die Hälfte der Verkehrsteilnehmer aus Richtung Kronenburg fahren schneller als Tempo 50 in den Ort hinein.Kein Ausbau ohne Einverständnis

Die mehr als 30 anwesenden Bürger wunderten sich, dass ihnen erstmals ein öffentliches Bauvorhaben vorgestellt wurde. Um Baurecht zu erhalten, gibt es ein so genanntes Abstimmungsverfahren. Alle beteiligten Anlieger und Behörden müssen schriftlich ihr Einverständnis zum Ausbau geben. Ein förmliches Planfeststellungsverfahren hingegen kann sich über Jahre hinziehen."In 2008 wollen wir mit dem Ausbau der Bundesstraße auf einer Länge von 1200 Metern ab der Mittelinsel am Omnibusbetrieb Pfeiffer bis zur Landesgrenze Kronenburg/Abzweigung L 22 beginnen. Wir hoffen, dass wir hier zurechtkommen und eine Planung vorliegt, mit der alle leben können", sagte Benz. Es gilt, bestimmte Rahmenbedingungen einzuhalten, weil es sich auch um eine Militärstraße handelt und eine Durchfahrtsbreite von 4,75 Meter erforderlich ist. Verkehrszählungen ergaben, dass täglich bis zu 3000 Fahrzeuge die Straße benutzen.Christoph Neuhaus vom Ingenieurbüro Fuchs in Köln erläuterte die Baumaßnahme im Detail. Im Anschluss an die vorhandene Verkehrsberuhigung beginnt der Vollausbau. Auf 80 Metern Länge sind eine Tieferlegung, Böschungsbegradigung und Verbesserung der Einfahrt am Parkplatz Kronenburger See notwendig. Der rechte Gehweg wird vollständig erneuert und bis zur Abzweigung ins Gewerbegebiet durchgezogen. Die Fahrbahn wird an einer Stelle um 1,50 Meter nach Süden verschwenkt. In Abstimmung mit den Anliegern werden Bauminseln festgelegt und Hofflächen angepasst, was zu Lasten des Straßenbauträgers geht.Einwohner Alfons Kasubke forderte eine Linksabbiegespur zur Bahnhofstraße. Babs Fittler monierte den Zeitaufwand für die Schneeräumung auf den Gehwegen. Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Breuer sieht Lösungsansätze. Ob die Gehwege als Belag Pflaster oder Asphaltdecke erhalten, konnte noch nicht geklärt werden, da die Gemeinde als Baulastträger der Gehwege das letzte Wort hat.Bei dem Vollausbau ziehen Verbandsgemeindewerke und Kreiswasserwerk mit, indem sie Wasserleitung, Kanal und Hausanschlüsse erneuern. Der Baubeginn hängt von vielen Faktoren ab. Die Bundesstraße wird jedenfalls der Landesstraße vorgezogen.

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