Verborgene Schätze entdecken

Prüm · Die Vorbereitungen für die Teilnahme an der landesweiten Versteigerung hochwertiger Holzstämme laufen an. Peter Wind, Leiter des Forstamts Prüm, ruft private Waldbesitzer dazu auf, ihre Bestände zu begutachten und sich so schnell wie möglich bei den Privatwaldbetreuern zu melden.

Verborgene Schätze entdecken
Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"

Prüm. Es ist vorbei - der goldene Herbst verabschiedet sich. Nur noch vereinzelte Blätter hängen in den Bäumen, doch in wenigen Tagen dürften auch sie gefallen sein. "Und damit ist die Zeit gekommen, sich Gedanken über die Laubholzernte zu machen", sagt Peter Wind, Leiter des Forstamts Prüm.
Er ruft Privatwaldbesitzer dazu auf, in den nächsten Wochen ihre Bestände zu kontrollieren. Im Forstamt laufen nämlich bereits die Vorbereitungen für die Teilnahme an der landesweiten Versteigerung hochwertiger Holzstämme vom 22. bis 24. Februar in Esch bei Wittlich.
Gerade weil die Teilnahme des Waldbauvereins Prüm im Frühjahr 2015 so gut gelaufen sei (der TV berichtete), liege ihm viel daran, die vielen tausend privaten Waldbesitzer für das Thema zu sensibilisieren und auch zu motivieren.
In ihren Beständen stehe noch so mancher unerkannte Schatz, der reif für die Ernte sei. "Die Waldbesitzer sollten sich bald die eine oder andere dicke Eiche genauer anschauen. Bei der Versteigerung kann auch ein einzelner Stamm einen hohen Gewinn erzielen ", sagt Wind.
5257 Euro für eine Traubeneiche


Zur Motivation: Eine kräftige, gleichmäßig gewachsene Eiche aus Heckhalenfeld erzielte auf dem Versteigerungsplatz voriges Mal mit 869 Euro pro Festmeter das zweithöchste Gebot der Versteigerung - der Kunde kaufte zwei Kubikmeter, der Stamm brachte somit dem Verkäufer stattliche 1700 Euro ein. Das Höchstgebot erzielte ein Bergahorn aus Boppard mit 1642 Euro pro Kubikmeter, den höchsten Gesamtpreis eine Traubeneiche aus Lahnstein, die für 5257 Euro den Besitzer wechselte. Aus dem Bezirk des Forstamts Prüm wurden damals knapp 80 Kubikmeter Holz angeboten, das komplett für einen Durchschnittspreis von 252 Euro pro Festmeter verkauft wurde.
"Es lohnt sich also offensichtlich, zumal solche Preise im Einzelverkauf wohl kaum zu erreichen sind", sagt Wind. Er betont, dass nicht nur die rund 3500 im Waldbauverein Prüm (siehe Extra) organisierten Privatleute angesprochen sind. "Ich schätze, dass das 70 bis 80 Prozent der privaten Waldbesitzer im Verein sind. Aber auch diejenigen, die noch nicht dabei sind, sollen sich eingeladen fühlen, an der Versteigerung teilzunehmen", sagt er.
Auch wenn die Laubholzernte jetzt schon begonnen hat, auf keinen Fall sollten Waldbesitzer sich im blinden Aktionismus ans Fällen machen. Vorher sollten sie unbedingt mit einem Privatwaldbetreuer gesprochen haben, rät Wind. "Erfahrungsgemäß haben Waldbesitzer einen anderen Blick auf ihre Bäume. Kandidaten für die Versteigerung müssen unbedingt vor dem Fällen stehend begutachtet werden", betont Wind.
Die Qualitätsanforderungen für ein möglichst gutes Versteigerungsergebnis sind nämlich hoch. Die Stämme müssen gerade und gesund, ast- und beulenfrei und auch nicht gedreht sein. Generell gilt aber auch: Je dicker der Stamm, desto eher werden kleine Holzfehler von den Käufern toleriert.
Wertholzexperten schätzen, dass der Markt im kommenden Jahr besonders viel nach hochqualitativem Eichen- und Nussholz fragen wird. "Einfach mal im Wald umschauen und sich dann so schnell wie möglich bei uns melden", sagt der Forstamtsleiter.
Je eher mit Privatwaldbetreuern ein Termin ausgemacht werde, desto besser: "Es ist für uns schließlich eine logistische Herausforderung, wenn teils einzelne Stämme aus den Wäldern herausgefahren werden müssen. Das muss gut vorbereitet werden."
Weitere Informationen
im Internet unter
<%LINK auto="true" href="http://www.waldbauverein-pruem.de" class="more" text="www.waldbauverein-pruem.de"%> oder unter der Telefonnummer 06551/96200.
Extra

Der Waldbauverein Prüm war bei seiner Gründung 1922 der erste Zusammenschluss privater Kleinwaldbesitzer in Rheinland-Pfalz. In seinen Anfangstagen zählte er 96 Mitglieder, heute werden vom Verein 3500 Waldbesitzer vertreten. Ihre Waldflächen sind zusammen mehr als 12 000 Hektar groß und liegen in der Verbandsgemeinden Arzfeld, Prüm, Obere Kyll und Gerolstein. Die durchschnittliche Größe einer Parzelle liegt bei etwa drei Hektar. aff

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