Viel Platz in der neuen Halle

St. Vith · Vielleicht bald das Wahrzeichen der belgischen Gemeinde St.Vith: Nach 34-monatiger Bauzeit ist auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände ein Kultur-, Konferenz- und Messezentrum entstanden. Vorausgegangen war eine lange Planungsphase, die 1981 begann.

 Traumhafte Akkustik: Die Tribüne ist zusammenklappbar und kann im Kellergeschoss versenkt werden. Außerdem kann die hintere Wand geöffnet werden, so dass rund 2000 Menschen Platz haben, zum Beispiel bei Rock- und Popkonzerten. Foto: privat

Traumhafte Akkustik: Die Tribüne ist zusammenklappbar und kann im Kellergeschoss versenkt werden. Außerdem kann die hintere Wand geöffnet werden, so dass rund 2000 Menschen Platz haben, zum Beispiel bei Rock- und Popkonzerten. Foto: privat

Vor 28 Jahren gefordert, jetzt Wirklichkeit geworden: In St. Vith ist für knapp acht Millionen Euro ein Kultur-, Konferenz- und Messezentrum entstanden. An den Bau angegliedert ist der Verwaltungskomplex der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

Es wird zukünftig kaum eine Veranstaltung geben, die nicht dort ihren Platz finden wird, so vielseitig nutzbar sind das Zentrum und seine Räumlichkeiten. Ob Theater, Konzert, Empfang, Messe, Kappensitzung oder Rockkonzert - das Triangel ist multifunktional nutzbar. Im großen Saal gibt es 521 Plätze auf ansteigenden Zuschauerrängen oder bis zu 640 Plätze an Tischen oder 1800 Stehplätze. Die Akustik ist computergesteuert, die Bühne höhenverstellbar. Außerdem sind zwei Übersetzerkabinen, eine moderne licht- und tontechnische Ausstattung sowie Beamer und Leinwand vorhanden.

Neben dem großen gibt es noch einen kleinen Saal mit 125 Plätzen und einem separaten Regieraum für Rundfunk- und Fernsehaufzeichnungen. Ein ausgedehntes Foyer auf drei Ebenen mit großer Theke, Sanitäranlagen und Garderobe sowie das Café "Trottinette" mit 80 Plätzen, Terrasse und kleiner Bühne runden das Angebot ab. Nicht zu vergessen die Proben-, Konferenz- und Versammlungsräume. Bisher herrschte in St. Vith großer Platzmangel für Veranstaltungen, sagt Triangel-Direktor Joseph Schroeder. Das hat sich gewaltig geändert. "Wir sind offen für alles", sagt er. Wer eine Veranstaltung plane, könne sich bei ihm melden. St. Vith hat rund 4000 Einwohner, die Gemeinde knapp 10.000. So gab es im Vorfeld auch Kritik an dem Projekt. Einige hielten die Baukosten für überzogen und stellten die Frage nach der Notwendigkeit in dem doch eher bevölkerungsschwachen Einzugsgebiet. Schroeder indes glaubt an eine Erfolgsgeschichte. St. Vith liege im Zentrum der belgischen Eifel, sei über die Autobahn gut zu erreichen, und im Hinterland lebten rund 350 000 Menschen. Außerdem soll auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs ein neues Stadtviertel entstehen mit Geschäften, Büros und Wohnungen. Obwohl die Baukosten hoch sind, wurde auf Protz verzichtet. Der Bau sei bewusst "nüchtern" gehalten worden, sagt Schroeder.

Für die St. Vither Vereine endet nun die lange Durststrecke mit Übergangslösungen in Turnhallen und Sportzentren. Da, wo früher die Reisenden ankamen und abfuhren und rund tausend Menschen Arbeit fanden, sollen bald Tausende Besucher zu Veranstaltungen verschiedenster Art kommen. Das jedenfalls erhofft sich Christian Krings, Bürgermeister der Stadtgemeinde St. Vith.

Neugierig geworden? Ein Blick hinter die Kulissen wird am Tag der offenen Tür gewährt. Dieser ist am Sonntag, 18. Oktober ab 10 Uhr.

Sowohl das Triangel als auch das angegliederte Dienstleistungszentrum der Deutschsprachigen Gemeinschaft öffnen ihre Pforten. Geboten wird ein abwechslungsreiches Informations- und Unterhaltungsprogramm mit Lesungen, Konzerten, Gewinnspielen und Kinderanimation. Auch für das leibliche Wohl der Besucher ist gesorgt.

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